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Thüringer Traditionsbetrieb passt die Preise an – süße Rache gegen heftige Lästereien

Eine waschechte Ostmarke aus Thüringen passt jetzt die Preise an – und wehrt sich so gegen die heftigen Lästereien von Springer-Chef Döpfner.

Thueringen Viba Sweets
© picture alliance / dpa | Martin Schutt

Thüringen:

So schön ist das Bundesland

Seit 130 Jahren gibt es den Traditionsbetrieb bereits in Thüringen. Seither sind die Produkte im Osten Deutschlands nicht mehr wegzudenken.

Die Rede ist von „Viba Sweets“ mit ihren Nougat-Süßigkeiten. Das Unternehmen aus Thüringen will sich jetzt gegen die heftigen „Ossi“-Lästereien von Springer-Chef Mathias Döpfner wehren und die Preise anpassen. Was dahinter steckt, liest du hier.

Thüringer Ostmarke wehrt sich gegen Döpfner-Lästereien

Aber erst einmal von vorne: Vor wenigen Tagen leakte die „Zeit“ SMS-Nachrichten von Mathias Döpfner. Der ist Chef vom Springer Verlag, zu dem unter anderem die „Bild-Zeitung“ und die „Welt“ gehören.

In den veröffentlichten privaten Nachrichten Döpfners bekamen besonders die Ostdeutschen ihr Fett weg. Heftige Lästereien wurden so bekannt. Döpfner schreibt darin 2019 folgendes in originaler Schreibweise: „Die ossis werden nie Demokraten. Vielleicht sollte man aus der ehemaligen ddr eine Agrar und Produktions Zone mit Einheitslohn machen.“

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Eine weitere Nachricht: „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig“, so schreibt es die Fachzeitschrift „Werben und Verkaufen“ (WUV).

Ost-Nascherei aus Thüringen zum Preis einer Bild

„Viba Sweets“ aus Thüringen kann die heftigen Aussagen nicht auf sich sitzen lassen und hat sich eine besonders süße Rache-Aktion ausgedacht. Mit einer Anzeige in der Thüringischen Landeszeitung wolle man am Montag (17. April) als ostdeutsches Unternehmen auf die Döpfner-Aussagen reagieren, wie Michael Cremer aus dem Marketing-Team des Betriebs gegenüber dem Magazin erklärte.


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Dabei will das Süßigkeiten-Unternehmen die bekannte Nougatstange aus Ostdeutschland zum Preis einer Bild-Zeitung verkaufen. Für Cremer steht fest: „Wir können uns hier nicht zurückhalten und in der meist schweigenden Masse verschwinden. Unsere Botschaft: Steht auf, wenn Ihr ‚OSSIS‘ seid und ‚WESSIS‘ steht auch auf. Wir sind im 33. Jahr der Wiedervereinigung und lassen uns nicht spalten“, sagte er der Zeitschrift.

Die Anzeige soll nicht nur in der Zeitung sondern auch auf dem Instagram– und Facebook-Kanals von „Viba Sweets“ gepostet werden. Michael Cremer hofft, dass auch andere Marken insbesondere aus den „neuen Bundesländern“ mitziehen und klare Kante zeigen.