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„Lost Place“ in Thüringen: Damals wollten hier alle raus – jetzt zieht dieser Ort magisch an

Ein verlassener Ort in Thüringen blickt auf eine tragische Geschichte. Im Thürignen24-Gespräch erzählen zwei „Lost Place“-Fans von einem Gänsehaut-Besuch.

lost place thueringen
© Privat

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Es ist schon faszinierend mit „Lost Places“. Selbst Orte, die wir zu ihren „Lebzeiten“ wohl eher gemieden hätten, strahlen auf einmal eine ganz eigene Faszination aus. Auch oder gerade wegen ihrer Vergangenheit werden sie für uns plötzlich zu einer Grenzerfahrung der ganz anderen Art.

Zwei „Lost Place“-Fans aus Thüringen durften das am eigenen Leib erfahren. Vor kurzer Zeit besuchten sie einen Ort, wo früher nur alle raus wollten. Heute sieht das aber etwas anders aus.

Gefängnis wird zu „Lost Place“ in Thüringen

„Es war wirklich ein Grusel-Lost Place“, erzählt Katrin im Thüringen24-Gespräch. „Sehr viel Gänsehaut und ein Ort, der uns lange im Gedächtnis bleiben wird.“ Zusammen mit ihrem Partner hatte sie Mitte April auf dem Weg zu dem verlassenen Ort gemacht. In der Szene ist er nicht unbekannt – auch wegen seiner bewegten und tragischen Geschichte.

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Im Mittelalter als Wasserburg erbaut, wurde der „Lost Place“ später als Zuchthaus und Gefängnis genutzt – auch von den Nazis. Von hier aus wurden auch etliche Inhaftierte später an Konzentrationslager überstellt. Ein solcher Ort verlangt auch eingefleischten „Lost Place“-Fans Demut ab. „Wir haben natürlich wie immer nichts kaputt gemacht. Wären wir nicht hineingekommen, hätten wir das auch so akzeptiert“, so Katrin.

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„Lost Place“ bietet schauriges Bild

„Wir sind über eine Mauer hineingekommen, die war aber nicht ganz so hoch. Hinter der Mauer hat uns ein Abhang begrüßt, den wir herunterrutschen mussten. So sind wir hinterher auch wieder herausgekommen“, erzählt Katrin. Ins Gebäude selbst ging es dann über offenstehende Fenster. Drinnen erwartete sie und ihren Partner Nico dann ein schauriges Bild.

„Die Flure, die Räume, Etage zu Etage, das war halt sehr beängstigend. Ein bisschen traurig auch. Man stellt sich vor, wie da lang gelaufen sind, man stellt sich vor, wie die Inhaftierten darin gelebt haben, wie ihr Tag wohl war. Wie sie sich in der Küche verhalten oder im Untersuchungsraum beim Arzt, wenn was war. Auch mit der Geschichte im Hintergrund. Es war auf jeden Fall Gänsehaut.“

„Lost Place“-Fan Katrin

Seit mehr als zwanzig Jahren steht die Ruine jetzt leer. Ob ihr noch einmal neues Leben eingehaucht wird, ist fraglich aber nicht ausgeschlossen. Der Sanierungsbedarf ist aber riesig. Einem Medienbericht zufolge wäre ein zweistelliger Millionenbetrag nötig.


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Mittlerweile ist auch das Dach an mehreren Stellen offen. In der Zwischenzeit zieht es immer wieder „Lost Place“ Begeisterte an diesen Ort, um seine Geschichte nachzufühlen. Über die genaue Location wird wie immer natürlich kein Wort verloren. Auch das wäre in der Szene absolut tabu.