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„Lost Place“ in Thüringen verfällt immer mehr – für dieses Gebäude tickt die Uhr

Bei diesem „Lost Place“ in Thüringen steht die Uhr auf „fünf vor zwölf“. Das Gebäude verfällt immer weiter.

Lost Place in Thueringen
© Förderverein Raspehaus e.V.

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Für diesen „Lost Place“ in Thüringen tickt die Uhr. Das uralte Gebäude aus dem 17. Jahrhundert verfällt immer weiter. Der aktuelle Zustand sei mehr als kritisch.

Für manche schwierig zu ertragen. Ein Förderverein will den „Lost Place“ in Thüringen auf jeden Fall erhalten. Doch andere sehen keine Chance – und fordern den Abriss.

„Lost Place“ in Thüringen: „Es ist ‚fünf vor zwölf’“

Vermutlich ist das verlassene Haus in Rastenberg bereits 1605 erbaut worden, wie der Förderverein schreibt. Das sogenannte Raspehaus ist für die 26 Mitglieder ein wahres Stück Geschichte – das immer weiter verfällt.

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Es ist „fünf vor zwölf“, wie der Förderverein Raspehaus e.V. auf Thüringen24-Nachfrage schreibt. Die Bausubstanz des Hauses habe über die Jahre stark gelitten. „Lange wird das Raspehaus der Witterung und den in letzter Zeit zunehmenden Unwettern nicht mehr Stand halten können“, heißt es weiter.

Lange Zeit war das Raspehaus ohne Eigentümer. Deshalb hatte das Gebäude bislang auch keine Chance erhalten zu bleiben. Doch was ist überhaupt das Besondere an dem „Lost Place“?

Verlassenes Haus trägt viel Geschichte in sich

Das Haus, das der fürstlich-sächsische Amtshauptmann Thomas Raspe erbaute, zeigt im Inneren etwas sehr seltenes. Es ist „eines der wenigen Beispiele für eine im großen Umfang erhalten gebliebene Ausgestaltung von Innenräumen aus der Renaissance“, so der Förderverein weiter.

Zudem ist es das älteste Haus in Rastenberg. Im Kreis Sömmerda gibt es nur noch sehr wenige Häuser in dem stattlichen Alter, wie der Verein auf Thüringen24-Nachfrage erklärt. Dazu komme noch, dass der Stadtname Rastenburg aus dem Namen Raspe entstand. „So gilt das Raspehaus als letztes Zeugnis vom Namensgeber der Stadt.“

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Die vielen originalen Oberflächen und Farben sind kaum noch woanders zu finden. Das Raspehaus ist damit ein „einzigartiges Kulturdenkmal“ und ein „außerordentliches bauhistorisches Dokument“. Insbesondere für die kommenden Generationen und ganz Thüringen sei das Haus deshalb sehr wichtig.

Dazu komme noch eine weitere geschichtsträchtige Vermutung: Nachfahren vom berühmten Maler Lucas Cranach sollen im Raspehaus gewohnt haben. „Aktuelle Forschungsergebnisse stehen noch aus“, heißt es weiter.

Meinungen über „Lost Place“ in Thüringen gehen auseinander

Mittlerweile ist das Haus nicht mehr herrenlos: Der Förderverein hat das Raspehaus übernommen und ist neuer Eigentümer. Die 26 Mitglieder wollen das Haus auf jeden Fall erhalten. Doch das kostet Geld. Deshalb haben sie eine Spenden-Aktion ins Leben gerufen, die unter dem Motto „Rettet das Raspehaus – einzigartiges Kulturdenkmal“ läuft.

Doch bislang sind die Reaktionen noch verhalten. Von den angesetzten 8.900 Euro sind nach knapp einem Monat gerade einmal 767 Euro zusammengekommen. Das geht auch an dem Verein nicht vorbei: „Der aktuelle Stand könnte besser sein“, schreiben sie.


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Liegen könnte es daran, dass die Meinungen über den Erhalt auseinander gehen. Auf Facebook verstehen einige nicht, wieso das Raspehaus in dem Zustand noch erhalten bleiben soll. Für sie steht fest: Das Haus kann weg.