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Thüringen: Problemwölfe im Freistaat? Die Einschätzung der Regierung ist glasklar

In Thüringen leben gut ein Dutzend Wölfe. Doch sind unter ihnen auch so genannte Problemwölfe? Die Einschätzung der Regierung ist klar.

Ein Wolf im Wald blickt in die Kamera
© IMAGO/imagebroker

Diese Raubtiere leben in deutschen Wäldern

Raubtiere gibt es nicht nur in den tiefen Wäldern Nordamerikas oder Kanadas. Auch in Deutschland leben Tiere, die zu Raubtieren gezählt werden.

Gut ein Dutzend Wölfe leben in Thüringen. Und bei manch einem kommt da die Frage auf: Gibt es unter den Tieren auch so genannte Problemwölfe?

Die Regierung hat da eine glasklare Einschätzung abgegeben.

Thüringen: Gibt es bei uns Problemwölfe?

Demnach leben in Thüringen keine Problemwölfe. Heißt, Landwirte und Tierbesitzer können aufatmen, wenn es nach der Landesregierung geht. Sofern die Nutztierhalter die optimalen Schutzmaßnahmen etwa für Schafe und Ziegen ergriffen, sei nicht mit Rissen ihrer Tiere durch Wölfe zu rechnen, sagte Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel in Erfurt im Landtag. In der jüngeren Vergangenheit habe es nur eine Problemwölfin im Freistaat gegeben: jenes Tier, das im Raum Ohrdruf gelebt hatte. Inzwischen sei diese Wölfin tot, sagte Vogel.

+++Erfurter malochen hunderte Stunden für lau! DIESE Zahlen schockieren+++

Als Problemwölfe werden Wölfe bezeichnet, die landwirtschaftliche Nutztiere angreifen und töten, obwohl umfangreiche Maßnahmen zu deren Schutz ergriffen worden sind – wie etwa besonders höhe Zäune. Vogel sagte, Wölfe würden überhaupt erst durch fehlenden oder unzureichende Schutzmaßnahmen von Weidetieren lernen, dass es sich dabei um eine leichte Beute für sie handele. Nutztierhalter, die ihre Tiere umfassend gegen etwaige Angriffe des Wolfs schützten, wirkten damit schon dem Heranwachsen von Problemwölfen entgegen. Für derartige Schutzmaßnahmen gebe es umfassende staatliche Förderprogramme.

Ministerium nennt Zahlen

Nach Angaben des Umweltministeriums ist der Wolf seit 2014 wieder in Thüringen heimisch. Die Tiere leben unter anderem im Raum Ohrdruf und im Raum Zella in der Rhön. Die Zahl der Wölfe im Land liege seit 2021 auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau, sagte Vogel. Die Weidewirtschaft im Freistaat sei durch die derzeit im Land lebenden Wölfe nicht gefährdet.


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In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Nutztiere durch Wölfe getötet. Im Jahr 2019 fielen nach Daten des Ministerium 200 Nutztiere Wölfen zum Opfer, im Jahr 2022 waren es 61 Tiere gewesen. In diesem Jahr rissen Wölfe in Thüringen demnach bislang 16 Nutztiere. (dpa)