Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Regierung zieht die Reißleine! Flüchtlingsunterkunft soll dichtgemacht werden

Großer Aufreger in Thüringen. Innenminister Maier will Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf schließen. Und erntet dafür Kritik.

Großer Aufreger in Thüringen. Innenminister Maier will Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf schließen. Und erntet dafür Kritik.
© IMAGO/David Breidert

5 Jahre "Wir schaffen das!": Flüchtlinge in Deutschland

Diese Entscheidung sorgt in Thüringen für Aufsehen. Innenminister Georg Maier (SPD) greift durch und plant die Schließung der Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf.

Auch die Flüchtlingsunterkunft in Suhl soll entlastet werden. Was steckt hinter diesen drastischen Maßnahmen?

Thüringen: Flüchtlingsheime sollen dicht gemacht werden

Thüringens Innenminister Georg Maier hatte am Donnerstag (21. Dezember) bei einer Geschenkaktion in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl einiges zu sagen. Dort kündigte er an, dass er die Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf schließen möchte. Laut dem mdr Thüringen beschreibt Maier die Situation dort als „menschenunwürdig“. Er möchte die Geflüchteten woanders unterbringen. „Da müssen wir schnell für Abhilfe schaffen. Wir wollen die Halle komplett leer ziehen und als letzte Reserve behalten“, so Maier gegenüber mdr. Klar ist: Die Zustände müssen sich ändern, und Maier will handeln!

+++ Thüringen: Suchaktion findet tragisches Ende! Vermisster Mann ist tot +++

Doch nicht nur Hermsdorf steht im Fokus dieser Rettungsaktion. Auch die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist überfüllt. Hier will Maier die Belegung bis zum Sommer auf 800 Menschen reduzieren. Ein Neubau für die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl steht im Raum, doch das dauert – „mindestens zwei Jahre“, so der Minister. Gleichzeitig geht der Blick nach Gera, wo ab Januar eine neue Unterkunft für bis zu 200 Menschen entstehen soll. Doch gibt es bereits Proteste von rechts.

Flüchtlingsrat kritisiert das Land

Während Maier plant, erhebt der Thüringer Flüchtlingsrat seine Stimme. Kritik prasselt auf die Landesregierung nieder und Forderungen werden laut. Die Zustände in den Erstaufnahmestellen seien „katastrophal“ und seit Jahren gäbe es Beschwerden. Laut Juliane Kemnitz, einer Mitarbeiterin des Flüchtlingsrates, habe der Freistaat zu lange gewartet, um die Lage der Geflüchteten zu verbessern. Sabine Berninger, ein Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrates, fügt hinzu, dass die Landesregierung es versäumt habe, die Kommunen dabei zu unterstützen, geeignete Unterkünfte zu errichten. Man benötige landesrechtliche Regeln, sodass die Kommunen nicht länger alleine dastehen.  


Mehr News:


Eines ist klar, schon bald muss sich etwas ändern. Der Thüringer Flüchtlingsrat lässt nicht locker und legt einen Katalog mit klaren Forderungen vor. Eine bessere Betreuung der Geflüchteten und weniger Fokus auf Abschiebung – das sind die Kernpunkte. Die Hoffnung liegt nun darauf, dass die politischen Parteien diese Forderungen in ihre Wahlprogramme für die Landtagswahl 2024 aufnehmen.