Veröffentlicht inThüringen

Silvester in Thüringen: Kind bei Böller-Attacke verletzt ++ Weihnachtsmann zündelt!

Zu Silvester waren die Einsatzkräfte in Thüringen wieder in erhöhter Alarmbereitschaft. In unserem Newsblog halten wir dich auf dem Laufenden.

Beim Silvesterfeuerwerk sind in Thüringen mehrere Menschen verletzt worden, vielerorts gab es kleinere Brände.
© IMAGO/Arnulf Hettrich

Ratgeber: Was man bei Böllern und Raketen beachten sollte

Zu Silvester werden in Deutschland wieder Böller und Raketen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro in Rauch aufgehen. AFPTV hat einen Experten gefragt, worauf man beim Kauf und beim Zünden der Feuerwerkskörper beachten sollte.

Alle Jahre wieder müssen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Auch in Thüringen waren die Verantwortlichen an Silvester wieder in erhöhter Alarmbereitschaft.

In unserem Newsblog halten wir dich über die aktuellen Entwicklungen in Thüringen auf dem Laufenden.

+++ HIER Newsblog aktualisieren +++

Silvester in Thüringen im Newsblog

Montag (1. Januar):

12.41 Uhr: Doppeltes Glück zum Neujahrstag

Die eineiigen Zwillinge Jano und Arian hatten ihre Näschen im Helios Klinikum Erfurt heute Morgen ganz vorn. HIER siehst du die ersten süßen Fotos des Neujahrs-Duos! Außerdem verraten wir dir, welche Namen in Erfurt zuletzt sehr angesagt waren.

10.58 Uhr: Weihnachtsmann mit zündender Idee

In Heilbad Heiligenstadt soll eine als Weihnachtsmann verkleidete Person mit Pyrotechnik Sperrmüll und eine Mülltonne angezündet haben. Eine Polizeistreife sah das Feuer gegen 3 Uhr in der Husumer Straße.

In der Polizei-Mitteilung heißt es: „Auf dem Weg zum Nordpol hat der ‚Weihnachtsmann‘ einen Umweg über Heiligenstadt auf sich genommen, um sich einer Sachbeschädigung durch Brandlegung strafbar zu machen. Zeugen werden gesucht und gebeten, sich bei hiesiger Dienststelle zu melden.“

9.41 Uhr: Kind verletzt

Schlimme Szene in Greiz! Laut Polizei haben ein 15-Jähriger und ein 18-Jähriger Raketen und Böller auf eine Personengruppe gezielt, gegen 0.30 Uhr in der August-Bebel-Straße. Dabei wurden vier Menschen verletzt, darunter auch ein elfjähriges Kind.  

Die Polizei brachte den jüngeren mutmaßlichen Böller-Werfer zu dessen Eltern. Den 18-Jährigen steckten sie in Gewahrsam, wo er den Rest der Neujahrsnacht verbringen durfte. Die beamten haben gegen beide Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

8.36 Uhr: Balkon in Flammen

Aufregung in einem Mehrfamilienhaus in Weimar! Hier ist gegen 0.30 Uhr ein Balkonbrand ausgebrochen – mutmaßlich wegen einer Silvester-Rakete. Betroffen war ein Balkon in der Marcel-Paul-Straße. Alle Mieter mussten zeitweise raus, während die Feuerwehr die Flammen löschte. Der betroffene Bewohner wurde leicht verletzt. Ein Zimmer ist nicht mehr bewohnbar und sein Balkon erstmal pechschwarz. Landesweit wurden bisher rund 70 Brände gemeldet.

In der Marcel-Paul-Straße in Weimar kam es gegen 0.30 Uhr zu einem Balkonbrand in einem Mehrfamilienhaus. Die Berufsfeuerwehr Weimar und die Freiwillige Feierwehr Weimar-Mitte waren mit mehren Kräften vor Ort.
In der Marcel-Paul-Straße in Weimar kam es gegen 0.30 Uhr zu einem Balkonbrand in einem Mehrfamilienhaus. Die Berufsfeuerwehr Weimar und die Freiwillige Feierwehr Weimar-Mitte waren mit mehren Kräften vor Ort. Foto: Johannes Krey

8.17 Uhr: Böller in Menschengruppe geworfen

Ein Hotel-Gast hat laut Polizei am frühen Morgen in der Herzog-Georg-Straße in Bad Liebenstein einen Böller in eine Menschengruppe geworfen, die vor dem Hotel gefeiert hatten. Fünf von ihnen wurden durch die Aktion verletzt, wenn auch nur leicht.

7.40 Uhr: Suff-Geisterfahrt auf A4

Laut den vorläufigen und unbewerteten Zahlen der Thüringer Polizei (Stand 4 Uhr) kam es in der Nacht zu mindestens 13 Verkehrsdelikten (Fahruntüchtigkeit infolge Alkohol- und Betäubungsmittelkonsum). Am gefährlichsten war dabei die Geisterfahrt eines 34-Jährigen. Der Betrunkene war in der Nacht auf der A4 in Richtung Dresden unterwegs, allerdings entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung. Die Autobahnpolizei konnte ihn am Parkplatz „Drei Gleichen“ aus dem Verkehr ziehen. Einen gültigen Führerschein hatte der 34-jährige Suff-Geisterfahrer übrigens nicht.

7.12 Uhr: Böller zerfetzt Finger

Der bisher schwerste bekanntgewordene Zwischenfall aus der Silvesternacht hat sich in Arnstadt (Behringen) abgespielt. Nach Polizei-Angaben ist hier ein Böller in der Hand eines 16-Jährigen explodiert. Die Druckwelle habe ihm ein Fingerglied abgerissen, hieß es am frühen Neujahrsmorgen. Offenbar ist der Teenager aber auch nicht der einzige, der sich in der Nacht durch den unsachgemäßen Gebrauch von Pyrotechnik verletzte. Die Landes-Einsatzzentrale spricht von vereinzelten Unglücken.

4.40 Uhr: Bisher keine größeren Vorkommnisse

Thüringen hat offenbar einen weitgehend ruhigen Jahreswechsel erlebt. Es habe keine „gravierenden Einsätze“ gegeben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums des Innenministeriums in Erfurt am frühen Montagmorgen. Auch von Verletzten war zunächst nichts bekannt. Es sei ein ruhigeres Silvester als im vergangenen Jahr gewesen, sagte der Sprecher.

Allerdings wurden am Morgen noch zwei Brände gemeldet. So stand im Erfurter Stadtteil Windischholzhausen ein Einfamilienhaus in Flammen. Die drei Bewohner konnten sich laut Lagezentrum in Sicherheit bringen. Ein Auto, das am Haus stand, wurde beschädigt.

In Schmalkalden brannte ein Doppelcarport mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Das Auto, das dort untergestellt war, wurde zerstört. Der Schaden wurde mit etwa 110.000 Euro angegeben. Ob es einen Zusammenhang der Brände mit den Silvesterfeiern gab, war zunächst nicht bekannt.     

0.56 Uhr: Thüringen feiert das neue Jahr – bislang friedlich!

In ganz Thüringen feiern die Menschen gerade den Start ins Jahr 2024. Vor allem in Erfurt war das Feuerwerk bis vor wenigen Minuten noch extrem laut und farbenfroh.

Die Sorge vor größeren Silvester-Ausschreitungen – vor allem in Großstädten – war nach den Ereignissen in anderen deutschen Städten groß. Bislang erreichten uns zum Glück noch keine Informationen über Eskalationen in Thüringen. Und das bleibt hoffentlich so. Über die weiteren Entwicklungen der Nacht halten wir dich hier auf dem Laufenden.  

0.05 Uhr: Frohes neues Jahr!

Ein frohes neues Jahr wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern. Was wir uns genau so wünschen: eine friedliche Silvesternacht in Thüringen. Die Einsatzkräfte wurden in den vergangenen Tagen wegen des Hochwassers schon an ihre Grenzen gebracht. Man kann ihnen nur wünschen, dass ihnen an Silvester der ganz große Stress erspart bleibt.

Sonntag (31. Dezember):

13.26 Uhr: Dass auch das „Jugendfeuerwerk“ nicht ohne ist, musste zudem ein 14-Jähriger in Weimar lernen. Die sogenannte Biene (kleiner Böller) prallte nämlich von einem Baum ab und landete anschließend in einem Blumenkasten einer Pension. Kurz darauf stand besagter Kasten in Flammen und verursachte laut Polizei auch Schäden an der Hausfassade und den Fenstern. Immerhin handelte der 14-Jährige besonnen und rief die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte konnten Schlimmeres verhindern. Trotzdem entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 5.000 Euro. Gegen den Jugendlichen wird nun wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.

9.13 Uhr: Auch wenn es das Gesetz eigentlich anders vorsieht, so ist doch hinlänglich bekannt, dass viele Menschen in den Supermarkt stürmen, sobald Böller und Feuerwerk zum Verkauf stehen – und dann wird geknallt. Auch schon Tage vor Silvester. Kein Wunder also, dass die Polizei bereits im Dauereinsatz ist. So trieben Unbekannte bereits Samstagabend ihr Unwesen im thüringischen Weida. Wie die Polizei an diesem Morgen berichtete, wurden bereits die Briefkästen der Deutschen Post durch Böller zerstört. So entstand ein erheblicher Sachschaden.


Wozu die Stadt Erfurt ihre Bürger zu Silvester ermutigt, liest du in unserem Beitrag Silvester in Erfurt: Stadt mit dringendem Appell – „Nicht allen bekannt“


8.27 Uhr: Aus der Kategorie: Gut zu wissen. Die EVAG stellt auch in diesem Jahr über die Silvesternacht wieder die Automaten in Erfurt ab. Wer also nicht mit Handyticket fährt, könnte auf dem Weg zur Silvesterparty mitunter Probleme bekommen.

Hier klicken, um den Inhalt von Facebook anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Facebook.

8.12 Uhr: Während die meisten von uns derzeit mit den letzten Vorbereitungen für Raclette oder Fondue beschäftigt sind, bereitet sich die Polizei auf eine lange Nacht vor. Einen so großen Einsatz wie in Berlin wird es hierzulande aber nicht geben.

Zum Hintergrund: Wegen des Kriegs in Israel erwartet die Polizei in der Bundeshauptstadt den größten Silvestereinsatz seit Jahrzehnten. So heftig dürfte es aber bei uns aber nicht kommen, schätzt die Polizei. „Wir rechnen jetzt nicht damit, dass es zu größeren Geschichten analog wie in Berlin kommt“, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am vergangenen Donnerstag. Eine Sache bereitet den Einsatzkräften aber dennoch Sorgen: In den letzten Jahren kam es auch bei uns immer öfter zu Übergriffen auf Polizisten oder Feuerwehrleute. „Wir sind aber bei weitem noch nicht bei der Qualität und der Respektlosigkeit, die es in den Großstädten gibt“, sagte der Sprecher.

Auch das Innenministerium beobachtet eine steigende Gefahr von Angriffen gegen Einsatzkräfte. „Gegenüber den Vorjahren steigt die Gewalt gegen Polizei- und Einsatzkräfte stetig an“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. In der polizeilichen Kriminalstatistik finden sich für das letzte Jahr insgesamt 73 solche Fälle. 2021 waren es 69.

Wie jedes Jahr hat die Polizei für die Silvesternacht mehr Einsatzkräfte eingeplant als an anderen Tagen. „Das ist völlig normal“, so der Polizeisprecher weiter. Klar: Silvester ist in aller Regel der Tag mit den meisten Einsätzen für die Polizei. Schwerpunkte seien die großen Städte entlang der Autobahn 4, also etwa Gera, Jena, Weimar, Erfurt oder Gotha. Außerdem müssten landesweit böllerfreie Zonen in einzelnen Städten kontrolliert werden.

6.03 Uhr: Noch sind wir einige Stunden vom großen Böllersturm entfernt – doch schon in den letzten Tagen wurde im Freistaat einiges verfeuert. Sei es von halbstarken Jugendlichen, die nachts durch die Straßen ziehen oder von Familien, die ihren Kindern schon vor dem Fest eine kleine Freude bereiten wollen.


Mehr News:


Erlaubt ist das natürlich nicht. Das Gesetz ist da ziemlich eindeutig: In der Zeit vom 2. Januar bis zum 30. Dezember dürfen „pyrotechnische Gegenstände“ (also Feuerwerk) nur mit einer speziellen Genehmigung gezündet werden. Die Polizei hatte deshalb schon im Vorfeld auf die entsprechende Rechtslage hingewiesen (hier liest du mehr).

Und was auch immer noch nicht allen bekannt ist: Laut Verordnung zum Sprengstoffgesetzt darf generell nicht neben Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern geböllert werden.

(mit dpa)