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Thüringen: Comedy-Star stolpert über Zungenbrecher! „Wo findet man so was schon noch?“

Maddin Schneider ist zu Besuch in Thüringen. Als er auf einen alten Bekannten in Eisenach stößt, kommt der Comedian ins Straucheln.

© imago images/Hartenfelser

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Es gibt Momente, da hilft kein Witz, kein geübtes Timing und keine jahrelange Bühnenerfahrung – manchmal stolpert selbst der Profi. So geschehen bei einem Besuch in Thüringen, wo selbst ein geübter Comedian auf ein wahres Ungetüm traf.

75 Tonnen schwer, eine Legende der Industriegeschichte, und mit einem Namen, der selbst geübte Zungen verknotet.

Thüringen: Herausforderung mal anders

Wer genau hinschaut, entdeckt das 75 Tonnen schwere Stahlmonster in der „Automobile Welt Eisenach (awe)“. Bis 1991 wurden hier Karosserieteile gefertigt – und zwar mit Hilfe der Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse. Ja, richtig gelesen. Schon beim ersten Versuch, diesen Namen fehlerfrei auszusprechen, dürfte so mancher Besucher ins Schwitzen kommen. Und genau das passierte auch Comedian Maddin Schneider.

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Aber was genau steckt hinter dieser Maschine? Die Presse war laut der Internetseite der Stadt Eisenach von 1928 bis 1991 fester Bestandteil des Eisenacher Automobilwerks. Sie prägte die Autogeschichte mit, indem sie Karosserieteile für Modelle wie den Dixi, später die in Eisenach gebauten BMWs, nach dem Krieg für EMW und schließlich bis zur Wende für die berühmten Wartburgs fertigte. Nach dem Ende des Automobilwerks übernahm die Firma „Umform- und Fügetechnik Eisenach“ (UFE) das Gerät und setzte es bis 1998 weiter im Werkzeugbau ein. Insgesamt war die Maschine also 70 Jahre im Dauerbetrieb – ein echtes Arbeitstier der ostdeutschen Industriegeschichte. Als sie schließlich ausgemustert wurde, entschied die Stadt Eisenach, das tonnenschwere Gerät nicht einfach verschwinden zu lassen. Seit dem Jahr 2000 steht es als technisches Denkmal unter Schutz und kann nun auf dem Gelände des awe Museums bestaunt werden – einem Ort, an dem auch viele der Fahrzeuge zu sehen sind, für die die Presse einst Teile gefertigt hat.

Die Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse (Baujahr 1928) steht auf dem Gelände des früheren Automobilwerks Eisenach (Foto: picture alliance/dpa | Martin Schutt) Foto: picture alliance/dpa

Wer traut sich?

Der hessische Comedian, bekannt für seinen trockenen Humor, seine Schlagfertigkeit und den herrlich verschusselten Blick auf die Welt, wagte sich vor die Kamera. In einem Facebook-Video nahm er sich der Herausforderung an, diesen Maschinenzungenbrecher aufsagen zu wollen. Die Folge? Ein Durcheinander aus „Doppel-Knurbel“ und „Knipfs-Tiefzieh“. In seinem Video erklärt der 60-jährige, wo die Maschine bestaunt werden kann. „Wo findet man sowas schon noch?“, fragt er sich humorvoll. Seine Fans feierten ihn dafür in den sozialen Medien und das Video sammelte tausende Reaktionen.


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Wer selbst einmal staunen (oder scheitern) möchte, kann die riesige Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse im Außenbereich des „awe“ Museums in Eisenach besuchen. Und wenn schon ein erfahrener Comedian wie Maddin Schneider bei der Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse ins Straucheln kommt, darf sich jeder Besucher getrost ein paar Versprecher leisten.