Das war etwas anders geplant: Ein Cannabis-Club aus Thüringen muss wohl oder übel noch länger auf seine erste Ernte warten.
Offenbar kam es beim Cannabis in Thüringen zu einer bisher unerklärlichen Panne. Daher gucken die Kiffer in die Röhre.
Thüringen: Ernte verschimmelt
Betroffen sind die rund 100 Mitglieder des Jenaer Cannabis-Clubs, berichtet der MDR. Demnach ist die erste Ernte des Clubs beim Trocknen komplett verschimmelt. Der offizielle Richtwert sei zweifach überschritten und die Ernte daher „nicht abgabefähig“, hieß es in einer E-Mail an die Mitglieder. Wie groß die Menge ist, blieb zunächst offen.
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Jetzt will der Club zusammen mit Experten herausfinden, wie es so weit kommen konnte. Nach eigenen Angaben hat sich der Verein an das Labor und an die Hersteller der genutzten Anbau- und Trockentechnik gewandt. Die Ursache soll unbedingt geklärt werden, damit die nächste Ernte nicht schon wieder verschimmelt. Diese wächst aktuell schon heran, Mitte August soll sie reif sein. Im November hatte der Cannabis Social Club „JTown“ eine entsprechende Anbau-Lizenz erhalten und einen entsprechenden „Anbau-Container“ gemietet. In dem Container in Kahla wurden die ersten Cannabis-Pflanzen seit Januar automatisch bewässert und gedüngt. Etwas später als geplant.
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Hintergrund: Im April 2024 hatte die damalige Ampel-Regierung Cannabis zum Teil legalisiert. Vor allem sollte so der illegale Handel eingedämmt werden. Kaum eine Entscheidung polarisierte dermaßen. Seitdem dürfen lizenzierte Vereine – wie der in Jena – die psychoaktive Pflanze anbauen und an seine Mitglieder abgeben. Das Thema Cannabis-Legalisierung ist bei der Großen Koalition noch lange nicht vom Tisch. Die Union – vor allem die CSU – will das Ganze wieder rückgängig machen. Im Koalitionsvertrag allerdings taucht das Thema nur am Rande auf, so soll im kommenden Herbst eine „ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis“ durchgeführt werden.