Die Bilder sehen sich fast immer zum Verwechseln ähnlich. Vollgestopfte Einkaufs- und Mülltüten. Zum Teil bereits aufgerissen, um die Lumpen offenzulegen, die ohnehin keiner mehr anziehen will. Daneben Hausmüll, der erst recht nicht hierhin gehört. Es ist ein Anblick, mit dem sich etliche ehrenamtliche Helfer leider immer häufiger konfrontiert sehen. Ein erneuter Fall sorgt jetzt in Thüringen für erhitzte Gemüter.
Wieder ist es ein Kleidercontainer, der von Unbekannten missbraucht wurde. Wieder blieb den Ehrenamtlichen nichts anders, als auszumisten. Wieder blieb am Ende nur die Wut darüber, dass offenbar so viele Menschen das gut gemeinte System ausnutzen. Das Problem scheint in Thüringen jedenfalls gekommen zu sein, um zu bleiben. Aber den Städten sind in mancherlei Hinsicht die Hände gebunden.
Thüringen: „Ein Bild, welches erschreckend war“
„Heute Morgen zeigte sich wieder ein Bild, welches erschreckend war“, schreibt der Kreisverband des DRK aus Eisenach in einem aufgebrachten Facebook-Beitrag. „Neben dem Container im Rot-Kreuz-Weg wurde einfach alles daneben geschmissen und was ihr auf den Fotos zu sehen bekommt, sind jede Menge Schuhe. Kaputt, dreckig! Kein Fall für den Kleidercontainer.“
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Leider ist das kein Einzelfall im Freistaat (wir berichteten). Immer öfter kommt es in Thüringen zu solchen Vermüllungen von Kleidercontainern. „Das, was heute wieder neben dem Container lag, ist eine absolute Zumutung, auch für die Menschen, die diese Sachen sortieren“, findet das DRK im Facebook-Beitrag. Dazu teilt die Organisation jede Menge Bilder von „Kleidungsstücken“, die Unbekannte offenbar noch als gut genug für die Kleiderkammer eingestuft haben. Viele davon ungeputzt, mit Löchern oder deutlichen Rissen.
Was das DRK damit anfangen soll? Wer weiß. Die Stücke landen jetzt jedenfalls über den Umweg dort, wo sie eigentlich hingehören. Auf dem Müll. Am Frust der ehrenamtlichen Mitarbeiter ändert das natürlich wenig. „Wir sind immer bemüht, das die Container regelmäßig geleert werden“, schreibt die Organisation. Allerdings gebe es aktuell ein großes Aufkommen, was die Aufgabe nicht unbedingt einfacher gestaltet. „Aber die Bitte an alle Bürger und Bürgerinnen, wenn die Container voll sind, dann keine Sachen einfach daneben abladen. Nur so kann auch vermieden werden, das es ringsherum wie auf einer Müllhalte ausschaut.“
Problem nimmt seit Anfang des Jahres zu
Auf Anfrage bei der Stadt bestätigt uns eine Sprecherin, dass die Vermüllung in und um die Kleidercontainer in Eisenach zugenommen hat. Man beobachte das Problem seit Anfang des Jahres „verstärkt an nahezu allen Altkleiderstandplätzen“, so die Sprecherin. „Warum es zu diesem Anstieg gekommen ist, können wir derzeit nicht eindeutig erklären.“
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Eine direkte Handhabe gibt es für die Stadt in solchen Fällen nicht. „Wir informieren regelmäßig über Pressemitteilungen und führen Aufklärungskampagnen durch, um darauf hinzuweisen, dass Altkleider nicht neben den Containern abgestellt werden sollen“, erklärt die Sprecherin. „Sollte ein Container voll sein, bitten wir darum, die Kleidung entweder an einem anderen Standort mit freien Kapazitäten oder direkt auf dem Wertstoffhof des AZV abzugeben.“
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Neben den Containern bringt sie den gemeinnützigen Organisationen nämlich oft wenig. Wenn sie nass wird oder verschmutzt landet sie ohnehin auf dem Müll. „Zusätzlich möchten wir darauf hinweisen, dass die illegale Ablagerung von Sperrmüll und Restmüll an den Altkleidercontainern generell verboten ist. Solche Abfälle haben dort nichts zu suchen und stellen eine Ordnungswidrigkeit dar“, so die Sprecherin.