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Thüringer Unternehmen gerettet – für Dutzende Mitarbeiter ist es eine Hiobsbotschaft

Ein Traditionsunternehmen aus Thüringen ist gerettet – doch für viele Mitarbeiter endet die Hoffnung abrupt.

Thüringen
© IMAGO/NurPhoto

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

In Thüringen ist der Maschinenbau tief verwurzelt. Doch auch Traditionsbetriebe geraten unter Druck. Die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen im Freistaat bleibt angespannt.

Ein Beispiel: der Maschinenbauer SAMAG mit Sitz in Saalfeld/Saale. Seit Januar kämpfte das Unternehmen ums Überleben. Jetzt gibt es eine Lösung – aber nicht für alle.

Thüringen: Übernahme steht fest

Der Maschinenbauer SAMAG Machine Tools GmbH mit Sitz in Saalfeld/Saale hat einen neuen Eigentümer. Insolvenzverwalter Marcello Di Stefano von der Kanzlei DiLigens einigte sich mit dem österreichischen Unternehmer Wei Wang auf eine Übernahme. Die entsprechenden Verträge wurden unterzeichnet, wie am Mittwoch bekannt wurde.

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„Die Investorenlösung sichert dem Standort nicht nur eine Zukunft, sondern auch den Zugang zu einem wichtigen, neuen Absatzmarkt“, erklärte Di Stefano. Die Gläubiger stimmten dem Verkauf bereits zu. Die Übergabe des Geschäftsbetriebs ist für Anfang Oktober geplant. Dann firmiert das Unternehmen unter dem neuen Namen SAMAG Werkzeugmaschinen GmbH – weiterhin mit Sitz in Thüringen.

Investor verspricht Standortgarantie für Thüringen

Wei Wang hat große Pläne für das Unternehmen. Der Unternehmer will SAMAG gezielt für den chinesischen Markt öffnen. „Mein Ziel ist es, SAMAG als eigenständiges Unternehmen weiterzuentwickeln und für den großen und wachsenden Absatzmarkt in China zu öffnen“, sagte Wang laut Mitteilung. Bislang beliefert SAMAG fast ausschließlich europäische Kunden.

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Der neue Eigentümer kündigt eine fünfjährige Standortgarantie für Thüringen an. „In Saalfeld wird auch in der Zukunft produziert: für Deutschland, für Europa und für die ganze Welt“, betonte Wang. Doch nicht alle Beschäftigten profitieren von diesem Neustart.

Rund 40 Jobs fallen weg – Sozialplan steht

Aktuell arbeiten rund 90 Menschen bei SAMAG in Saalfeld. Nach der Übernahme sollen etwa 50 von ihnen bleiben. Für rund 40 Mitarbeiter gibt es keine Perspektive im neuen Unternehmen. Die geringe Auftragsauslastung mache eine vollständige Übernahme unmöglich, heißt es.


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