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Abriss-Fiasko in Thüringen! Tausende Zuschauer gehen leer aus

Es sollte ein emotionaler Abschied werden von dem Turm der Inselsberschanze in Thüringen. Doch es geschah nichts.

© IMAGO/ Hanna Wagner

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Eine Ära geht im thüringischen Brotterode zu Ende – zumindest war das geplant. Der Turm der Inselbergschanze sollte verschwinden beziehungsweise abgerissen werden. Das Spektakel wollten mehrere Tausend Zuschauer live miterleben.

Doch dann geschah gar nichts. Was genau hinter dem Abriss-Fiasko in Thüringen steckt.

Thüringen: Abriss-Pläne scheitern

Das sollte ein emotionaler Abschied werden: Mit einem großen Abrissfest wollte sich Brotterode vom ikonischen Turm der Inselbergschanze im Thüringer Wald verabschieden. Doch das geplante Spektakel endete in einer herben Enttäuschung. Der fast 60 Jahre alte Stahlturm steht – trotz aller Vorbereitungen – immer noch.

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Der aufwendig inszenierte Abrissversuch am Samstagabend (28. Juni) lockte rund 3.000 Schaulustige ins Stadion, etwa 1.000 weitere verfolgten das Ereignis online im Livestream. Erwartet wurde ein kontrollierter Einsturz des Turms mithilfe eines technisch hochkomplexen Verfahrens. Statt Sprengstoff sollte eine Kombination aus Strom, Hitze und Zugkraft den Koloss zu Fall bringen – doch der Plan scheiterte spektakulär.

Das Verfahren sah vor, die beiden stählernen Hauptstützen des 56 Meter hohen Turms so stark zu erhitzen, dass sich das Metall verformt und unter dem Zug von Stahlseilen und -ketten nachgibt. Die Umsetzung allerdings bereitete massive Probleme: Statt der erforderlichen 650 bis 700 Grad Celsius erreichte die Konstruktion lediglich etwa 300 Grad. Damit blieb der gewünschte Effekt aus – der Turm blieb standhaft.

Neuer Versuch lässt nicht lange auf sich warten

Die verantwortliche Spezialfirma hatte den Einsatz über Wochen vorbereitet. Nun wird analysiert, woran das Verfahren scheiterte. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen direkt in einen neuen Versuch einfließen, der laut Wintersportverein in dieser Woche ab Montag (30. Juni) stattfinden.

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Übrigens: Der Rückbau des Schanzenturms ist kein kosmetisches Projekt, sondern Teil eines größeren Plans: An gleicher Stelle soll ein Neubau entstehen, der internationalen Standards entspricht. Nur so kann Brotterode weiterhin Austragungsort bedeutender Skisprung-Wettbewerbe wie dem Continentalcup bleiben. Der neue Turm soll den Anforderungen des Welt-Skiverbandes (Fis) gerecht werden.


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Brotterode blickt auf eine über 120-jährige Skisprung-Tradition zurück. Namen wie Werner Lesser, Hans-Georg Aschenbach oder Jochen Danneberg sind untrennbar mit dem Ort verbunden. Heute dient die Schanze als Trainingszentrum für den Nachwuchs in der Nordischen Kombination – doch statt Zukunftsvisionen gab’s am Wochenende erstmal einen bitteren Dämpfer. Die Hoffnung liegt nun auf dem zweiten Anlauf. (mit dpa)