In Thüringen mussten im vergangenen Jahr zahlreiche Menschen ihre Fahrerlaubnis abgeben. Betroffen waren nicht etwa nur Verkehrssünder oder Temposünder. Es geht um etwas anderes. Und das betrifft besonders ältere Menschen.
Die Zahl der entzogenen Führerscheine ist überraschend hoch. In manchen Regionen Thüringens trifft es mehr Menschen als anderswo. Eine offizielle Auswertung zeigt jetzt, wie weitreichend die Maßnahmen tatsächlich sind – und warum sie für Diskussionen sorgen. Das berichtet jetzt der MDR.
Thüringen: 739 Führerscheine wegen Gesundheit entzogen
Laut einer Antwort des Thüringer Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten Sascha Bilay wurden im Jahr 2024 insgesamt 739 Menschen in Thüringen aus gesundheitlichen Gründen die Fahrerlaubnis entzogen. „Die Betroffenen galten laut den kommunalen Fahrerlaubnisbehörden aufgrund von Krankheiten oder eingeschränktem Sehvermögen als nicht mehr geeignet zum Führen eines Kraftfahrzeugs“, so die offizielle Mitteilung.
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Besonders betroffen war der Landkreis Nordhausen mit 89 Fällen. Dahinter folgen der Kreis Saalfeld-Rudolstadt mit 74 Fällen und die Landeshauptstadt Erfurt mit 64 Entzügen. In Städten wie Weimar (12 Fälle) oder im Weimarer Land (14 Fälle) lagen die Zahlen deutlich niedriger.
Fahrerlaubnisverordnung als Grundlage
Die rechtliche Basis für den Führerscheinentzug ist die sogenannte Fahrerlaubnisverordnung. Sie nennt eine Reihe von Krankheiten und Einschränkungen, die die Fahreignung beeinträchtigen können. Dazu gehören neben Sehproblemen auch neurologische Erkrankungen oder psychische Störungen.
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In bestimmten Fällen können Betroffene trotz ihrer gesundheitlichen Probleme weiterhin fahren. Dafür müssen sie sich regelmäßigen medizinischen Untersuchungen unterziehen. Das gilt besonders für Menschen, bei denen die Einschränkungen vorübergehend sind.
Weitere Entzüge wegen Fahruntauglichkeit
Zusätzlich wurden im Jahr 2024 in Thüringen 50 Personen die Fahrerlaubnis entzogen, weil sie als fahrtechnisch ungeeignet galten. In der Mitteilung heißt es, diese Menschen „kannten beispielsweise die Verkehrsregeln nicht oder kamen mit dem Steuern eines Fahrzeugs nicht zurecht“.
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Außerdem wurde in 531 Fällen das Führen von E-Scootern oder Fahrrädern untersagt. Meist lag der Grund in Alkohol- oder Drogenkonsum.
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