Wie der MDR Thüringen berichtet, wurde einer jungen Frau auf einem Festival im Wartburgkreis vermutlich K.-o.-Tropfen verabreicht. Die 17-Jährige kam ins Krankenhaus.
Und das wenige Wochen vor dem größten Elektro-Festival Thüringens – dem SonneMondSterne (SMS)! Jetzt wird die Polizei deutlich – und appelliert an alle Besucherinnen und Besucher.
K.-o.-Tropfen auf Thüringen Festival
Der Vorfall ereignete sich auf einem Festival auf der Burgruine Brandenburg in Lauchröden. Die 17-Jährige habe plötzliches körperliches Unwohlsein verspürt – Symptome, die auf K.o.-Tropfen hindeuten, wie der MDR Thüringen berichtet. Die junge Frau kam vorsorglich ins Krankenhaus. Jetzt ermitteln die Beamten und suchen Zeugen.
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An der Bleilochtalsperre bereitet man sich unterdessen auf das SonneMondSterne-Festival (SMS) vor – ein Techno-Großevent, bei dem vom 8. bis 10. August Zehntausenden Partygäste erwartet werden. Wie hoch ist hier die Gefahr vor K.o.-Tropfen? Thüringen24 hat bei der Polizei Saalfeld nachgefragt.
Polizei vermutet hohe Dunkelziffer
Auf Anfrage von Thüringen24 gibt sich die Polizei zwar vorsichtig, aber realistisch: Zwar sei der Einsatz von K.o.-Tropfen beim SMS bislang kein „gängiges Phänomen“, Verdachtsfälle habe es in den letzten Jahren nicht gegeben – doch die Dunkelziffer sei mutmaßlich hoch. „Betroffene bemerken den Einsatz von K.o.-Tropfen nicht oder melden ihn nicht, sei es aus Scham oder aufgrund von Gedächtnislücken. Die chemischen Substanzen sind nur wenige Stunden nachweisbar, wodurch Ermittlungen oft erschwert werden können“, heißt es aus der Polizeidirektion Saalfeld.
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Zur Einordnung: Beim SMS-Festival 2024 registrierte die Polizei mehr als 230 Delikte – die meisten im Bereich Betäubungsmittelkriminalität. Sichergestellt wurden u. a. 160 Gramm Cannabis, Kokain, Ecstasy und LSD, so die offizielle Pressemeldung. K.o.-Tropfen waren nicht darunter – zumindest nicht nachweislich.
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Die Polizei bereitet sich auch 2025 mit einem Konzept auf das Thüringer Techno-Festival vor. Auf dem Infield selbst zeigen sich die Beamten nur im Notfall. Konkrete Kontrollen gebe vor allem bei An- und Abreise. Besucher sollten auf ihre Getränke achten, nichts Unverschlossenes annehmen und beim kleinsten Verdacht sofort Rettungsdienst oder Polizei informieren, rät die Polizeiinspektion Saalfeld.
Aber was passiert, wenn doch der Ernstfall eintritt und Gäste unbeabsichtigt K.o.-Tropfen konsumieren? „Es erfolgt nach Erörterung durch mögliche Betroffene erst einmal eine Anzeigenerstattung und anschließende Verbringung ins Krankenhaus, je nach Symptomen. Dann wird denjenigen Blut abgenommen bzw. können derartige Substanzen auch teilweise im Urin festgestellt werden“, so eine Polizeisprecherin zu Thüringen24. Können die K.o.-Tropfen im Blut oder Urin festgestellt und ein Verdächtiger ermittelt werden, folge in der Regel eine Anzeige wegen Körperverletzung, beziehungsweise gefährliche Körperverletzung.