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Osten: Widerstand formiert sich! Ein ganzer Flughafen steht auf der Abschussliste

Im Osten wächst der Unmut über die Verluste des Flughafens Dresden. Die Politik fordert jetzt radikale Konsequenzen.

© IMAGO/C3 Pictures

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Im Osten wächst der Unmut über die Verluste des Flughafens Dresden. Der Flughafen wird zum Streitfall und sorgt für Zoff zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Obwohl der Flughafen seit Jahren Millionenverluste einfährt, muss Sachsen-Anhalt als Mitgesellschafter der Mitteldeutschen Flughafen AG kräftig mitschultern. Rund 20 Millionen Euro flossen in den letzten zehn Jahren aus Magdeburg in die ostdeutsche Landeshauptstadt.

Doch in Sachsen-Anhalt wächst der Ärger: Politiker aus Regierung und Opposition fragen sich, warum Steuerzahler im eigenen Land für einen Flughafen aufkommen sollen, der kaum Perspektive hat. Besonders die Grünen und die Linke fordern radikale Schritte, um weitere Verluste zu verhindern.

Osten: Streit um Flughafen geht in die nächste Runde

Der Airport in Sachsen brachte im vergangenen Jahr scheinbar erneut ein Minus von bis zu 15 Millionen Euro ein, wie „MDR Aktuell“ berichtet. Sachsen-Anhalt, mit 18,5 Prozent an der Mitteldeutschen Flughafen AG beteiligt, zahlt kräftig mit. Seit rund zehn Jahren flossen über 20 Millionen Euro aus Magdeburg für Dresdens Verluste. Cornelia Lüddemann von den Grünen findet das kaum tragbar: „Der Flughafen zieht die Bilanz nach unten.“ Ihrer Ansicht nach fehlt Dresden eine Perspektive, denn ein Großteil des innerdeutschen Passagiergeschäfts steckt nach der Pandemie „total am Boden“.

Der Flughafen Dresden gehört zur Mitteldeutschen Flughafen AG, genau wie Leipzig/Halle. Der Großteil der Anteile liegt bei Sachsen (77 Prozent). Doch auch Sachsen-Anhalt zahlt kräftig mit, was vor allem Steuerzahlern im Osten nicht gefällt. Grube von der SPD schießt scharf: „Dass Dresden im Landesinteresse (Sachsen-Anhalts) ist, kann ich mir nicht vorstellen.“ CDU-Politiker Gürth kritisiert die dezentral gelegene Konkurrenzlage zu Prag und fordert, neue Gespräche zu führen. Der Osten scheint uneinig, ob man die jährlichen Millionenverluste weiter stützen will. Zudem summierte sich das Defizit in den letzten Jahren auf über 108 Millionen Euro – und ein Ende ist nicht in Sicht.

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Opposition drängt auf Lösungen

Die Opposition in Sachsen-Anhalt will klare Taten. Lüddemann von den Grünen fordert, dass sich das Land vom Dresdner Flughafen trennt, während die Linken dagegenhalten und auf einen Umstrukturierungsplan für die Mitteldeutsche Flughafen AG setzen. Kerstin Eisenreich bringt es auf den Punkt: „Wenn wir hier eine vernünftige Entwicklung der Finanzen wollen, muss man darüber reden. Wir sind der Juniorpartner […] Aber ich denke, wenn eine Landesregierung das will, dann kann man ins Gespräch kommen mit den Sachsen.“ Dabei fordert sie Mut, die schwierige Strukturfrage anzugehen, und schiebt nach: Man müsste halt mal einen Anfang wagen.


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Sachsens Verkehrsministerin Regina Kraushaar lässt sich davon nicht beeindrucken. Sie erklärt, beide Flughäfen im Osten seien wichtig. In Leipzig/Halle dominierten internationale Verbindungen und DHL, in Dresden würden Arbeitsplätze in der Mikroelektronik profitieren. Trotzdem bleibt die Frage, wie lange Sachsen-Anhalt im Osten den finanziellen Aderlass noch mittragen will. Denn während in der Landeshauptstadt Magdeburg die Kritik lauter wird, knallen in Sachsen noch keine Alarme. Klar ist: Der Osten sucht dringend eine Perspektive für den Flughafen Dresden.

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