Im Osten Deutschlands verändert sich der Alltag beim Einkaufen spürbar. Während viele Menschen in der Region noch immer regelmäßig mit Scheinen und Münzen bezahlen, setzen erste Unternehmen konsequent auf neue Wege. Der digitale Wandel greift um sich – auch dort, wo man ihn nicht sofort erwarten würde.
Eine Bäckerei in Leipzig zeigt jetzt, wohin die Reise gehen könnte. In einem Stadtteil im Osten der Stadt startet ein ungewöhnlicher Versuch. Hier gibt es ab sofort kein Bargeld mehr. Eine Entscheidung, die nicht nur praktisch ist, sondern auch eine klare Richtung vorgibt.
Kein Bargeld mehr in Bäckerei im Osten
„Bye bye Bargeld, hallo Karte“ – so steht es auf einem Plakat am Ostplatz in Leipzig. Seit dem 1. Juli akzeptiert die Steinecke-Filiale dort nur noch Kartenzahlung. Das teilte eine Sprecherin der Großbäckerei auf Anfrage der „Mitteldeutschen Zeitung“ (MZ) mit.
+++ Besonderer Fund im Osten – Klassiker steht „schon fast 25 Jahre in der Garage“ +++
Der Schritt ist Teil eines Testlaufs. Die Filiale am Ostplatz ist die einzige der 526 Standorte in Ost- und Norddeutschland, die komplett auf bargeldlose Zahlung umgestellt wurde. Nach Angaben der Sprecherin ist der Grund klar: „Grundsätzlich vereinfacht dies die Bezahlvorgänge in einer Filiale, ebenso die abendliche Abrechnung und weitere Bearbeitung.“
Warum gerade der Osten?
Dass der Versuch im Osten startet, sei kein Zufall. Schon jetzt bezahlen in Leipzig rund 60 Prozent der Kunden mit Karte. Das sagte die Unternehmenssprecherin der MZ. Nun soll geprüft werden, ob sich die vollständige Abschaffung von Bargeld im Alltag durchsetzen lässt.
+++ Urlauber bleiben dem Osten fern – liegt’s an der AfD? +++
Die Entscheidung sorgt für Aufmerksamkeit – nicht nur in Sachsen. Denn das Thema berührt einen Grundsatz: Zwar sind Euro-Münzen und -Scheine in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel. Doch laut Verbraucherzentrale kann jeder Händler die Annahme von Bargeld ausschließen, solange Kunden darüber informiert werden.
Hintergrund: Bargeld verliert an Bedeutung
Im Osten und anderswo zahlen immer mehr Menschen mit Karte oder Smartphone. Laut Deutscher Bundesbank wurden 2023 bundesweit nur noch 51 Prozent der Einkäufe bar bezahlt. Sechs Jahre zuvor waren es noch über 74 Prozent. Der Trend ist deutlich.
Mehr News:
Für viele Händler wird Bargeld zunehmend unpraktisch. Die Prüfung auf Falschgeld, das Zählen der Einnahmen und das Einzahlen bei der Bank verursachen Aufwand und Kosten. Dazu kommen Transaktionsgebühren beim Kartenzahlungsanbieter – meist zwischen 0,2 und 0,3 Prozent des Umsatzes.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.