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Traditionsunternehmen aus dem Osten in der Schieflage! Das Gericht reagiert knallhart

Ein Traditionsbetrieb im Osten kämpft ums Überleben. Ein Gericht zieht jetzt die Reißleine – mit weitreichenden Folgen.

© IMAGO/ Manfred Segerer

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Der Osten verliert nicht nur Menschen, sondern zunehmend auch industrielle Standorte mit Bedeutung. Besonders betroffen: Traditionsunternehmen, die einst als Vorzeigeprojekte der Region galten. Die Herausforderungen in wirtschaftlich angespannten Zeiten treffen viele hart.

Nun sorgt ein Fall aus dem Osten für besondere Aufmerksamkeit. Der renommierte Straßenbahnhersteller „Heiterblick“ ist in Not. Die Entscheidung eines Gerichts bringt Bewegung in die angespannte Lage.

Osten: Krise in der Industrie

Der Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick steht weiter unter Druck. Das Amtsgericht Leipzig hat das reguläre Insolvenzverfahren eröffnet. Zuvor hatte das Unternehmen versucht, sich über eine Insolvenz in Eigenverwaltung zu stabilisieren – vergeblich. Die Kontrolle bleibt formal bei der Geschäftsführung, jedoch unter Aufsicht eines Sachwalters.

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„Hierüber hat das Gericht nun entschieden und das Insolvenzverfahren formal eröffnet“, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit, berichtet die Leipziger Volkszeitung. Der bisherige Sachwalter Andreas Kleinschmidt bleibt weiterhin im Amt.

Verzögerungen gefährden Zukunftsprojekte

Heiterblick ist nicht irgendein Hersteller. Das Unternehmen soll allein für die Leipziger Verkehrsbetriebe 25 neue XXL-Bahnen fertigen. Weitere Aufträge bestehen unter anderem aus Görlitz und Zwickau. Die geplante Lieferung der neuen NGT12+ Straßenbahnen war zwischen Anfang 2026 und Ende 2027 vorgesehen. Ob dieser Zeitplan gehalten werden kann, ist ungewiss. Die Produktion laufe weiter, versichert Heiterblick. „Die Arbeiten an den Fahrzeugen richten sich nach der Auftragslage und den Vorgaben des Insolvenzrechts“, so das Unternehmen zur Leipziger Volkszeitung.

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Die 250 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft. Zwar waren die Löhne über drei Monate hinweg über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert, doch nun sollen Beschäftigte in Kurzarbeit gehen. Der Grund: Verzögerungen bei der Belieferung und der Finanzierung. Auch die IG Metall schlägt Alarm. Michael Hecker fordert: „Wir sind sehr in Sorge um Heiterblick und die Beschäftigten. Aus unserer Sicht brauchen wir nun schnell einen Runden Tisch mit allen Beteiligten und insbesondere den Auftraggebern sowie der Politik, um mögliche Investoren zu finden.“ Die Produktion in Leipzig müsse langfristig gesichert werden, so Hecker gegenüber der Leipziger Volkszeitung.

Suche nach Investoren stockt

Laut Informationen der Leipziger Volkszeitung gibt es Gespräche mit potenziellen Investoren. Einer davon stammt offenbar aus der erweiterten Straßenbahnbranche. Andere hätten eher Interesse an der Marke als am operativen Geschäft. Eine klare Lösung gibt es bislang nicht. Die LVB schließen eine Beteiligung aus. Frank Viereckl von der L-Gruppe sagte der Leipziger Volkszeitung: „Mit Unterstützung von Stadt und Land bietet unsere Bestellung für die Fortführung und potenzielle Investoren eine wichtige Perspektive.“ Verzögerungen seien jedoch unvermeidlich. „Sie vergrößern die wirtschaftlichen Risiken in ohnehin schwierigen Zeiten.“


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Die nächsten Schritte sind entscheidend. Gläubiger können ihre Forderungen bis Ende August beim Sachwalter anmelden. Die Gläubigerversammlung ist für den 24. September am Amtsgericht Leipzig angesetzt. Ob das Unternehmen im Osten erhalten bleibt, ist offen. In Leipzig und darüber hinaus hofft man auf eine Lösung. Heiterblick sieht sich selbst als „ein wesentlicher deutscher Anbieter im Bereich des ÖPNV“. Der Osten kann es sich kaum leisten, ein solches Unternehmen zu verlieren.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.