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Etliche Betriebe im Osten stehen vor dem Aus! „Keine Perspektive“

Traditionssterben im Osten! Warum selbst erfolgreiche Unternehmen aufgeben – und was das für die Zukunft bedeutet.

© IMAGO/Sven Simon

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

In den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt schließen immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen. Im Jahr 2022 war die Zahl der Schließungen mit über 16.300 so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.

Doch Insolvenz ist selten der Auslöser. Stattdessen fehlen oft Nachfolger, die den Betrieb übernehmen möchten.

Osten: Bürokratie schreckt ab

Vor allem im Osten ist die Wirtschaft stark kleinteilig, was die Lage weiter verschärft. Nahezu 90 Prozent der Betriebe setzen jährlich weniger als eine halbe Million Euro um. Besonders in Krisenzeiten fehlt es diesen Unternehmen an finanziellen Rücklagen und Perspektiven. Wenn Eigentümer in Rente gehen, bleiben häufig potenzielle Nachfolger aus.

Laut einer Umfrage der Handwerkskammer Leipzig, über die der MDR berichtet, wagen viele qualifizierte Meister nicht den Schritt in die Selbstständigkeit. Der Hauptgrund: Angst vor überbordender Bürokratie. Mehr als zwei Drittel der befragten Absolventen einer Meisterprüfung lehnten die Übernahme bestehender Betriebe ab und suchten alternative Berufsfelder. Die politische Zusicherung, Bürokratie abzubauen, lässt bislang auf sich warten.

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„Habe vieles alleine gemacht“

Fanny Francke, Ex-Betreiberin des ältesten Weingeschäfts Sachsens, gab nach 229 Jahren Familientradition ihren Laden auf. „Ich habe dann am Schluss auch vieles alleine gemacht und gemerkt, dass ich als Ein-Mann-Unternehmen an meine Grenzen komme“, sagt sie gegenüber dem MDR. Heute arbeitet sie als Lehrerin und genießt die Arbeit mit den Kindern.


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Die Zukunft vieler kleiner Betriebe im Osten bleibt ungewiss. Ohne mutige Nachfolger und weniger bürokratische Hürden droht weiteren Traditionsgeschäften das Aus. Doch mit klaren politischen Reformen und besseren Rahmenbedingungen könnte ein Umdenken einsetzen – bevor eine ganze Generation an Unternehmensgeschichte verschwindet.

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