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Zoo Leipzig: Bei Pflegern wächst der Frust – „Hat’s noch nicht verstanden“

Im Zoo Leipzig läuft nicht alles nach Plan: Eine neue Bewohnerin sorgt für gemischte Gefühle bei den Pflegern. Trotz erster Fortschritte bleibt ein Teil des Trainings problematisch – und stellt das Vertrauen der Beteiligten auf die Probe.

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© Imago / Scherf

Zoo Leipzig: Ein Fenster zur Vielfalt der Tierwelt

Im Zoo Leipzig herrscht derzeit viel Bewegung – nicht nur auf den Besucherwegen, sondern auch hinter den Kulissen. Dort steht eine Bewohnerin besonders im Fokus: die Rote Pandadame „Kamala“. Seit Kurzem lebt sie in Leipzig und sorgt mit ihrer Art für viel Aufmerksamkeit. Doch nicht alles läuft reibungslos.

Die Eingewöhnung verläuft mit kleinen Erfolgen und Rückschlägen. Vor allem ein spezielles Training sorgt bei den Pflegern für gemischte Gefühle. Denn auch wenn erste Fortschritte sichtbar sind, bleibt ein Punkt schwierig. Das sorgt für wachsenden Frust bei den Mitarbeitenden im Zoo Leipzig.

Zoo Leipzig: Druck bei den Pflegern?

Kamala wird täglich zutraulicher. Besonders Pfleger Holger und seine Kollegin Maria investieren viel Zeit und Geduld in das Training. Ziel ist es, Kamala bei Bedarf schnell und sicher in das Innengehege zu bringen – etwa bei Bauarbeiten oder medizinischen Untersuchungen. Dazu setzen sie auf eine Fahrradklingel als Signal. Und wie das klappt? Das zeigen die Pfleger in einer neuen Folge „Elefant, Tiger & Co.“.

+++Ein Neuzugang stellt die Pfleger im Zoo Leipzig vor eine harte Probe! „Haben ganz viele Sachen ausprobiert“+++

„Kamala, magst du herkommen?“, fragt Holger beim Betreten des Geheges. Die Antwort kommt prompt: Kamala nähert sich neugierig und prüft, welche Leckerei ihr Pfleger für sie bereithält. Sie folgt den Pflegern auf Schritt und Tritt in Richtung Innengehege, beinahe wie ein freilaufender Hund. Besonders freut ihn, dass Kamala auch in Marias Abwesenheit gut gelernt hat. Denn: Direkt beim ersten Versuch – bei Ertönen des Klingelgeräuschs – folgt Kamala in ihr Innengehege. Die Pfleger zeigen sich zufrieden – zumindest was dieses Training betrifft.

Zweiter Trainingsschritt sorgt für Probleme

Doch die nächste Übung bereitet Schwierigkeiten. Im Innengehege steht das sogenannte „Target-Training“ auf dem Programm. Dabei soll Kamala lernen, gezielt mit der Nase einen bestimmten Gegenstand – in diesem Fall einen blauen Ball – zu berühren. Das Verfahren dient der sicheren Tierführung ohne Zwang. Doch hier fehlt es noch an Verständnis. Pflegerin Maria erklärt: „Das ist noch mehr Spielerei bei ihr. Sie hat es noch nicht richtig verstanden.“ Kamala wirkt zwar motiviert, zeigt sich aber beim Umgang mit dem Trainingsobjekt übereifrig. Der Lernfortschritt bleibt hinter den Erwartungen zurück.


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Ein entscheidender Test folgt dennoch: Der Zugang zum Außengehege wird kurzfristig geschlossen. Die Pfleger wollen sehen, wie Kamala auf die Situation reagiert. Die Rote Pandadame bleibt ruhig – auch als der Weg nach draußen wieder freigegeben wird. „Dann fand sie das jetzt nicht doof, dass sie kurz eingesperrt war. Sie bleibt ja immer noch drinnen“, beobachtet Maria. Für die Pfleger ein gutes Zeichen. „Sie findet das Futter, Target und Holger interessanter als das Rausgehen“, sagt sie weiter. „Ein schönes Vertrauen“, lobt Maria ihren Kollegen. Holger darf Kamala inzwischen sogar streicheln. Im Zoo Leipzig sieht man darin ein Zeichen gelungener Eingewöhnung.

Für Kamala steht bald die nächste Herausforderung bevor. Ein neuer Artgenosse soll in ihr Gehege einziehen. Ob die Zusammenführung gelingt, bleibt abzuwarten. Weitere Einblicke in Kamalas Alltag gibt es in den kommenden Folgen der MDR-Doku „Elefant, Tiger & Co.“ – direkt aus dem Zoo Leipzig.