Veröffentlicht inJena

„U-Bahn bis Auschwitz“ – AfD sieht sich von Rechtsextremen unterwandert

„U-Bahn bis Auschwitz“ – AfD sieht sich von Rechtsextremen unterwandert

AfD-Demo in Jena
Der Zug der AfD-Demo am Dienstag (12.09.2017) angeführt unter anderem von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel und den beiden Thüringer Landtagsabgeordneten Wiebke Muhsal und Stephan Brandner. Foto: Jan-Henrik Wiebe
  • AfD weist nach Auschwitz-Parolen und Attacken Schuld von sich
  • Rechtsextremisten sollen sich unter Demo in Jena gemischt haben
  • Staatsschutz der Polizei Thüringen ermittelt

Nach den Geschehnissen rund um die AfD-Demo am Dienstagabend in Jena sieht sich die Thüringer Alternative für Deutschland als Opfer einer rechtsextremen Unterwanderung. Seit mehreren Monaten suchten Rechtsextremisten Veranstaltungen der Partei auf, behauptet der AfD-Landessprecher Stefan Möller. Ihr Ziel sei es, „durch Störaktionen und sogar Gewalttaten dem Ansehen der AfD zu schaden und unsere politische Arbeit zu diskreditieren“.

Fotos von AfD-Demo und Gegenprotest in Jena:

AfD: Straftaten nicht von eigenen Anhängern

Auch die Straftaten am Rande der Kundgebung in Jena seien dabei nicht von Sympathisanten oder Mitgliedern der Partei begangen worden, so Möller. Die AfD lehne Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung ab.

Mehr zum Thema:

Auschwitz-Parolen richten sich gegen JG Stadtmitte

Während der Demonstration hatten Teilnehmer mutmaßlich volksverhetzende Lieder gesungen. Wörtlich hieß es: „Eine U-Bahn, eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir. Von der JG bis Auschwitz.“ Gemeint sind die Junge Gemeinde (JG) Stadtmitte in Jena, die sich immer wieder gegen Rechtsextremismus engagiert und das größte Vernichtungslager der Nazis, in dem mehr als eine Million Menschen umgebracht wurden.

Strafbare Rufe bei AfD-Demo auf Video festgehalten:

Anzeige wegen Volksverhetzung während AfD-Demo

Wegen der Gesänge wurde mittlerweile Anzeige erstattet. Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, warf der AfD daraufhin vor, eine „Plattform für die schlimmsten Auswüchse von Antisemitismus und Rassismus“ zu sein. Am Dienstag wurden in Jena außerdem ein Reporter von Thüringen24 und die Linken-Politikerin Katharina König-Preuss angegriffen. Nach Angaben der Landtagsabgeordneten hatte ein Mann sie beleidigt, angegangen und schließlich versucht, ihr das Handy zu entreißen.

Staatsschutz ermittelt – Polizei sichert Videos

Die Thüringer Polizei meldete auf Facebook, dass sie die Videoaufnahmen gesichert habe, auf denen die Auschwitz-Parolen zu hören sind. „Die Ermittlungen unseres Staatsschutzes laufen damit auf Hochtouren.“

Demo-Ticker aus Jena zum Nachlesen: