Veröffentlicht inThüringen

Feuerbrunst in Themar: Legte ein Juden-Hasser den Brand?

Feuerbrunst in Themar: Legte ein Juden-Hasser den Brand?

Großbrand in Themar
Foto: Marcus Heinz
  • Ehemaligen jüdischer Grundbesitz brennt in Themar
  • Feuer greift auf Nachbarhaus über und droht sich auszubreiten
  • Über hundert Rettungskräfte kämpfen gegen drohende Feuerbrunst
  • Etliche Bewohner in Themar evakuiert

Über hundert Einsatzkräfte kämpften am Mittwochabend in Themar gegen eine drohende Feuerbrunst. In einem Haus, das früher im Besitz einer jüdischen Familie war und heute mit Stolpersteinen an deren Deportation erinnert, ist der Brand ausgebrochen und auf ein Nachbargebäude übergeschlagen. Ob es sich um vorsätzliche Brandstiftung oder gar einer politisch motivierten Tat handelte, sei noch nicht gesichert, heißt es von der Polizei. Etliche Bewohner der Ernst-Thälmann-Straße mussten evakuiert werden.

Bilder des Flammenmeers in Themar:

Haus in Themar steht voll in Flammen

Benachbarte Anwohner bemerkten den dichten Qualm in dem Gebäude und alarmierten die Feuerwehr. Die acht Bewohner hätten sich bereits ins Freie gerettet, die Flammen hatten sich zum Eintreffen der Rettungskräfte bereits auf das ganze Haus ausgebreitet. Über den Dachstuhl schlug das Feuer auf ein benachbartes leerstehendes Wohnhaus über.

Hundert Einsatzkräfte kämpfen gegen Feuer in Themar

Weil die Feuerbrunst drohte, sich auch noch auf ein drittes Gebäude auszuweiten, wurden dessen Bewohner evakuiert. Über hundert Einsatzkräfte waren im Einsatz und konnten den Brand laut Polizei schnell bekämpfen und das Ausmaß rasch eindämmen. Insgesamt sei ein Schaden von 250.000 Euro entstanden. Personen wurden nach bisherigen Kenntnissen keine verletzt.

Ehemalige jüdische Besitzer während NS-Zeit deportiert

Die Kriminalpolizei Suhl untersucht derzeit die Brandursache. Das Feuer brach in einem Haus aus, dass mit Stolpersteine auf dem Gehweg, ehemaligen jüdischen Besitz markiert, das erwähnt die Polizei als „Besonderheit zum Ereignisort“ in ihrem Bericht. Laut der derzeitigen Eigentümerin war gehörte das Gebäude bis 1938 einer jüdischen Familie, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurde.