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Thüringen: Zahlen zeigen deutlichen Trend – immer weniger junge Menschen wollen DIESEN Beruf ausüben

Thüringen: Zahlen zeigen deutlichen Trend – immer weniger junge Menschen wollen DIESEN Beruf ausüben

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Immer weniger junge Menschen bewerben sich für einen Beruf bei der Polizei. (Symbolbild) Foto: imago images / imagebroker

Ob Krawalle in Frankfurt oder Stuttgart: Schlagzeilen über Gewalt gegen Polizisten häufen sich. Trotz Angriffen auf Polizisten im Bundesgebiet ist das Interesse an dem Beruf nach wie vor groß – auch wenn die Zahl der Bewerber in Thüringen deutlich gesunken ist.

Im Freistaat gab es in diesem Jahr mehr als 1600 Bewerber für eine Ausbildung bei der Polizei in Thüringen, wie das Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Vor zehn Jahren hatten sich noch 2860 junge Männer und Frauen um einen Ausbildungsplatz bei der Thüringer Polizei beworben. Ein Rückgang von rund 40 Prozent.

Thüringen: Krisensicherer Job bei der Polizei

Die dennoch gute Nachfrage ist aus Sicht des Ministeriums unter anderem damit zu erklären, dass der Beruf abwechslungsreich, spannend und nicht zuletzt krisensicher sei. „Der Job ist ein sicherer“, meinte auch der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kai Christ. Kurzarbeit oder Entlassungen wie etwa während der Corona-Pandemie gebe es nicht bei der Polizei. „Das ermöglicht uns trotz rückläufiger Bewerberzahlen noch relativ hohe Einstellungsquoten.“

Allerdings seien auch die tagtäglichen Anforderungen hoch – egal ob im Streifen- oder Innendienst, bei der Kriminal- oder Bereitschaftspolizei oder den Spezialeinheiten, hieß es aus dem Ministerium. Die Bewerber für eine Ausbildung im Polizeidienst müssen daher einen Eignungstest bestehen. Zum Auswahlverfahren gehören neben einem Deutschtest unter anderem die Überprüfung des Allgemeinwissens und eine Sportprüfung.

Bis zu 300 Plätze im Polizeidienst in Thüringen

Die Durchfallquote lag laut Ministerium in diesem Jahr bei 37 Prozent. Von den erfolgreichen Bewerbern hatten den Angaben zufolge 69,3 Prozent Abitur. Die intellektuellen Anforderungen zur Einstellung seien nicht abgesenkt worden, sagte GdP-Landeschef Christ. „Dafür sind wir sehr dankbar.“

Thüringen will in diesem Jahr nach Ministeriumsangaben bis zu 300 Anwärter für den Polizeivollzugsdienst einstellen. Darunter seien rund 50 Anwärter für die dreijährige Ausbildung zum gehobenen Dienst. Vor zehn Jahren wurden 190 Anwärter eingestellt, davon 40 für den gehobenen Polizeivollzugsdienst.

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Erst am vergangenen Wochenende waren bei einem mutmaßlichen Angriff von Neonazis auf Jugendliche vor der Erfurter Staatskanzlei zwei Polizisten leicht verletzt worden Bei Krawallen am Frankfurter Opernplatz waren ebenfalls am Wochenende Polizeibeamte massiv mit Flaschen angegriffen worden. Zuvor hatten schwere Krawalle in Stuttgart bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. (dav/dpa)