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Hochwasser in Thüringen: Nach der Schneeschmelze – diese Szenarien drohen dem Freistaat

Hochwasser in Thüringen: Nach der Schneeschmelze – diese Szenarien drohen dem Freistaat

Hochwasser-Thüringen
Aufgrund des Tauwetters steigt die Hochwassergefhar in Thüringen, so wie hier in Jena an der Saale. So will das Umweltministerium jetzt aufrüsten. Foto: IMAGO / Roman Möbius

Aufgrund des wechselhaften Wetters ist Thüringen aktuell wegen Hochwassers in Alarmbereitschaft. Da Temperaturen bis zu 16 Grad bevorstehen, sollte der Schnee aus den vergangenen Wochen am Wochenende wohl vollständig verschwunden sein.

Droht jetzt Hochwasser in Thüringen?

Thüringen: Jetzt taut’s! Umweltministerium will Hochwasserschutz verstärken

Aktuell behalte die Hochwassernachrichtenzentrale die Lage im Blick, die Wasserwehren in den Gemeinden bereiten sich entsprechend vor. Stauraum für zusätzliches Wasser wurde laut Umweltministerium bereits in den Saaletalsperren geschaffen – mit einem Hochwasser-Rückhalteraum für mehr als 120 Millionen Kubikmetern Wasser.

Auch Talsperren und Rückhaltebecken der Thüringer Fernwasserversorgung seien einsatzbereit, hieß dazu bereits seitens des Ministeriums.

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Die Lage sei allerdings noch nicht allzu schlimm. Zumindest in Jena bestehe aktuell trotz erhöhten Wasserpegels keine Hochwassergefahr, wie ein Sprecher des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz mitteilt.

Auch die nächsten Tage sollen milde Temperaturen bringen. Allerdings schmelze der Schnee nur langsam und die Pegel würden demnach nur mäßig ansteigen.

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400 Millionen Euro für Hochwasserschutz

Trotzdem plant der Freistaat, für den Hochwasserschutz tief in die Tasche zu greifen. Doch dafür müssen auch die Kommunen mitziehen, betont Umweltministerin Siegesmund. Für weitere Verbesserungen hofft sie auch auf Unterstützung vom Innenminister.

Ein Entwurf für ein neues Landesprogramm sieht rund 600 Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Thüringen vor. Bislang geht das Umweltministerium von etwa 400 Millionen Euro Kosten dafür aus, wie Ministerin Anja Siegesmund am Donnerstag in einer Online-Konferenz sagte.

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Das könnte zum Problem werden

Problematisch sei, dass aktuell nur wenige Kommunen Wasserwehrdienste aufbauten, wozu sie allerdings nach dem Thüringer Wassergesetz verpflichtet seien, so Siegesmund. Gemeinden können den Wasserwehrdienst auch an die örtlichen Feuerwehren übertragen oder eine eigenständige Wasserwehr aufbauen.

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Aktuell gehen das Ministerium und die Experten nicht davon aus, das es durch die Schneeschmelze zu einem Problem mit Hochwasser kommen könnte. Allerdings könnte sich die Einschätzung auch schnell ändern, wenn es neben der Schneeschmelze etwa noch besonders heftig regnet. (dpa)