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Thüringen: Droht eine historische Welle? Freistaat rechnet jede Woche mit Tausenden Ukraine-Flüchtlingen

Thüringen: Droht eine historische Welle? Freistaat rechnet jede Woche mit Tausenden Ukraine-Flüchtlingen

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© picture alliance/dpa | Marijan Murat

Geflüchtete aus der Ukraine: Baerbock fordert "solidarische Luftbrücke" auch über den Atlantik

Um die Flüchtlings aus der Ukraine besser verteilen zu können, wirbt Bundesaußenministern Annalena Baerbock für eine internationale Luftbrücke. Nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigt Baerbock, dass diese "solidarische Luftbrücke innerhalb Europas aber auch über den Atlantik" nötig ist.

Das Landesverwaltungsamt in Weimar schlägt Alarm! Der Freistaat bereitet sich auf die größte Flüchtlingsankunft seit Jahrzehnten vor, heißt es in einer Mitteilung der Behörde vom Donnerstag. Sie geht mittlerweile davon aus, dass bis zu 4.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge pro Woche nach Thüringen kommen könnten.

Hintergrund sind Schätzungen des Bundes, wie ein Sprecher erläuterte. Nach dem Königsteiner Schlüssel, der die angemessene Verteilung von Dingen unter den 16 Bundesländern regelt, werden Thüringen etwa 2,7 Prozent der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zugeteilt.

Thüringen erwartet bis zu 4.000 Ukraine-Flüchtlinge pro Woche

Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes sind mit Stand von Mittwochabend bisher rund 3000 Kriegsflüchtlinge in Thüringen angekommen. „Die große Zahl der von privaten Initiativen versorgten Flüchtlinge dürfte in dieser Zahl noch nicht enthalten sein“, hieß es.

Allein für Donnerstag waren neun Busse mit Flüchtlingen für Thüringen angekündigt, am Freitag sollen fünf weitere folgen. Dabei sei pro Bus mit etwa 50 Menschen zu rechnen.

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Der Behörde zufolge sind etwa 40 Prozent der in Thüringen angekommenen ukrainischen Flüchtlinge Kinder, der Rest überwiegend Frauen.

CDU in Thüringen fordert Koordinator

Die Thüringer CDU-Fraktion forderte die Landesregierung dazu auf, einen Koordinator für die Aufnahme und Verteilung der schutzsuchenden Familien aus der Ukraine einzusetzen. „Leerstehende Wohnungen, private Unterkünfte – es braucht dringend ein zentrales Management des Landes, damit die Senioren, Frauen, Kinder, die unter großem Schmerz ihre Heimat verlassen mussten, nicht von einer Katastrophe in die nächste geschickt werden“, erklärte Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt.

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Unterdessen kündigte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen an, dass eine Impfstelle in Sömmerda kurzfristig als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll. In einer Mitteilung heißt es, dass am Freitag der letzte Impftag sein soll. (dpa)