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Affenwald Straußberg: Besucher panisch wegen Affenpocken! Tierpark-Chef mit deutlichen Worten

Affenwald Straußberg: Besucher panisch wegen Affenpocken! Tierpark-Chef mit deutlichen Worten

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© Silvio Dietzel

Kinderärzte warnen vor "Panikmache" wegen Affenpocken

Kinderärzte warnen vor einer "Panikmache" bei den Affenpocken. Das Affenpocken-Virus sei "weit weniger ansteckend als Corona", heißt es. Für Kinder in Europa bestehe keine Gefahr.

Straußberg. 

Damit hätte der Affenwald in Straußberg wahrscheinlich nicht gerechnet!

Nach zwei Jahren Corona hätte der Tierpark im Kyffhäuserkreis in diesem Sommer eigentlich gerne Gas gegeben. Doch jetzt geht es in Straußberg direkt weiter: die nächste vermeintliche Krise rollt auf den Affenwald zu. Und das sorgt für Aufruhr! Im Gespräch mit Thüringen24 erzählt Tierpark-Chef Silvio Dietzel über seinen Frust mit dem Thema Affenpocken und darüber, wie wahrscheinlich eine Ansteckung mit der Krankheit in seinem Park ist.

Affenwald Straußberg: Besucher machen sich Sorgen wegen Affenpocken

„Das Besondere bei uns ist, dass die Tiere alle frei herumlaufen und auch den Kontakt zu den Menschen suchen“, erzählt Dietzel. „Trotzdem besteht bei uns keine Gefahr, dass die Leute sich anstecken.“

Immer wieder riefen besorgte Besucher im Affenwald an und erkundigten sich nach der Gefahr einer möglichen Ansteckung. „Zuerst dachten wir, die sind nur Fake“, erinnert sich der Tierpark-Chef. „Es war dann aber wirklich so, dass die Anrufe immer mehr wurden.“ Schließlich sah er sich gezwungen zu handeln und nahm selbst Kontakt mit dem deutschen Primatenzentrum in Göttingen auf.

„Die haben mir gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung gegen null geht“, so Dietzel. „Es müsste schon wirklich mit dem Teufel zugehen.“

Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Affenpocken geht gegen null im Affenwald Straußberg

Klar: Eine Infektion ließe sich auf irgendeinem Wege durchaus konstruieren. Aber Dietzel betont: „Der Mensch und der Affe sind eigentlich Fehlwirte.“ Es müssten also mehrere unwahrscheinliche Zufälle zur gleichen Zeit auftreten. Ein Affe müsste etwa einen infizierten Nager verspeisen und dann längere Zeit Kontakt mit einem Besucher haben.

„Wenn man einfach hier durch den Wald läuft und sich die Affen anguckt, tendiert die Ansteckungsgefahr gegen null“, versichert Dietzel.

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Dennoch nimmt der Tierpark-Chef die Sorgen seiner Besucher ernst. Er hofft allerdings, dass sich nicht all zu viele von der Angst um die Affenpocken abschrecken lassen. „Demnächst haben wir Heringshusten, dann dürfen wir keine Heringe mehr kaufen“, versucht der Tierpark-Chef zu scherzen.

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Die Besucherzahlen scheinen jedenfalls leicht rückläufig im Affenwald zu sein. „Es ist nicht so dramatisch“, so Dietzel, „aber es sind durchaus weniger Leute unterwegs.“ (bp)

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