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Thüringen: Spargel-Pleite! Darum fühlen sich Bauern „im Stich gelassen“

Thüringen: Spargel-Pleite! Darum fühlen sich Bauern „im Stich gelassen“

Thüringen Spargel
© IMAGO / Jürgen Held

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Kutzleben/Herbsleben. 

Traurige Nachricht für die Spargel-Anbauer aus Thüringen: Die Saison ist zu Ende – und sie lief echt mies.

Viele Leute hätten lieber in Reisen als in Spargel investiert. Aber auch durch die billige Konkurrenz aus den Thüringer Supermärkten blieben die meisten Bauern auf ihrer Ernte sitzen.

Thüringen: Leute verreisen lieber als Spargel zu kaufen

Viele Feinschmecker aus Thüringen sind traurig über das Ende der Spargel-Saison. Obwohl der dieses Jahr aus Sicht der Anbauer nicht wirklich gefragt war.

„Die Leute haben ihr Geld zusammengehalten“, sagte Jan-Niclas Imholze, Spargel-Bauer aus Kutzleben, zum traditionellen Saison-Ende am Johannistag (24. Juni). Dadurch sei der Absatz in diesem Jahr schlechter gewesen als im vergangenen Jahr.

Die hohen Inflationsraten hätten dazu beigetragen, dass die Kunden sich überlegt hätten, wofür sie ihr Geld ausgeben. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie habe manch einer sein Geld lieber etwa für einen Urlaub beiseite gelegt. Der Griff zum Spargel sei vielfach ausgeblieben.

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Spargel-Anbauer aus Thüringen leiden unter „Billig-Importen“

Probleme habe den Anbauern auch der Handel bereitet. „Billig-Importe“ aus Südeuropa oder Nordafrika seien in den Supermärkten bevorzugt angeboten worden, so der Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer.

Dadurch sei der Absatz heimischer Produkte im Einzelhandel mehr oder weniger eingebrochen. „Da fühlt man sich als Produzent vom Handel schon im Stich gelassen“, sagte Imholze.

Auch in der Direktvermarktung sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10 bis 15 Prozent zurückgegangen, sagte Arvid Schmidt-Heck von der Agrargesellschaft Herbsleben. Bei der hohen Inflation hätten sich viele Verbraucher beim „Luxusgemüse“ Spargel zurückgehalten. Da habe es auch nicht geholfen, dass die Spargelpreise in der Hauptabsatz-Zeit im Mai unter denen des vergangenen Jahres gelegen hätten.

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Im vergangenen Jahr war in Thüringen laut Landesamt für Statistik auf rund 267 Hektar Spargel geerntet worden. Pro Hektar hatten die Betriebe demnach durchschnittlich 6,67 Tonnen des Stangengemüses geerntet, was einer Gesamtmenge von rund 1.781 Tonnen entsprach. (dpa/red)