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Wetter in Thüringen: Orkan-Sturm veränderte alles – so sieht es heute im Wald aus

Vor 16 Jahren ist das Wetter in Thüringen außer Kontrolle geraten: Kyrill wütete durch die Wälder – doch der Orkan veränderte auch alles.

© Horst Sproßmann

Die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990

Dauerregen, Sturm oder Rekord-Hitze: Das waren die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990.

„Kyrill“ – War das nicht der…? Wurden da nicht…? Ja genau, der verheerende Orkansturm, der am 18. Januar 2007 über den Freistaat hinweggefegt ist und viel Zerstörung zurückgelassen hat. Obwohl das bereits sechs Jahre her ist, haben viele immer noch die Bilder im Kopf, die das extreme Wetter in Thüringen damals verursacht hat.

Seitdem hat sich in den heimischen Wäldern vieles getan. Doch nicht nur das Wetter in Thüringen hatte starken Einfluss auf das dichte Grün, die Natur musste über die Jahre mit vielen Einflüssen fertig werden. Der Orkan hat auch etwas Gutes bewirkt: Er ist der Sturm, der alles veränderte.

Wetter in Thüringen: Wald wurde Opfer der Schlechtwetterfront

Besonders die Wälder des Freistaates wurden durch den Orkansturm Kyrill beschädigt. Rund 3,5 Millionen Festmeter Wald wurden Opfer der Schlechtwetterfront. Nur mal kurz erklärt: Man kann sich einen Festmeter Holz wie einen Würfel vorstellen, der eine Seitenlänge von einem Meter hat – und davon 3,5 Millionen Stück.

Waldsterben, Orkanstürme, Klimawandel und Borkenkäfer – keine angenehmen Bedingungen für Thüringens Wälder, die oft nur aus einer Baumart bestehen. Doch der Wald ändert sich seit 2007: Die zerstörten Flächen wurden durch speziell gebildete Teams aus örtlichen Wirtschaftern und Waldexperten mit Nadel- und vor allem Laubbäumen wieder bewaldet. Die Informationen teilt der Thüringen Forst in einer Mitteilung.

Aufnahmen des Beerberg bei Suhl. Die Schäden sind hier deutlich. Foto: Horst Sproßmann

Wetter in Thüringen: „Kyrill“ setzt Fokus auf Jagd

Auch die Jagd bekam wieder einen größeren Fokus. Doch wie hängt das zusammen? Ganz einfach: Die frisch gepflanzten „Kyrill-Kulturen“ erschienen für das Rehwild supersaftig und absolut „zum Anbeißen“ – im wörtlichen Sinn. Die Aufgabe der Jagd bestand darin, die Wildbestände auf den Flächen gezielt zu minimieren. Auch die Forsttechnik veränderte sich. Alle Infos dazu findest du auf der Internetseite des Thüringen Forst.

So schrecklich der Orkansturm im Jahr 2007 auch war, so hat er doch auch sein Gutes: Die Forstwirtschaft konnte Lehren aus der falschen Bewaldung ziehen und im Hinblick auf den Klimawandel und dessen Folgen für die heimischen Wälder Erfahrungen sammeln. Klimaresistente Baumarten bekommen bei der Wiederbewaldung einen Platz im Thüringer Wald.


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Volker Gebhardt, Chef der ThüringenForst-AöR, zieht 16 Jahre nach dem extremen Wetter in Thüringen eine positive Bilanz und fasst zusammen: „Der Erhalt, die Wiederbewaldung und der Waldumbau sind die Jahrhundertaufgaben der aktuellen und zukünftigen Generation an Forstleuten und Waldbesitzenden. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel übersteigen die Leistungsfähigkeit vieler Forstbetriebe, sodass diese
Aufgabe zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung wird“.