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Thüringen: Horror-Unfall mit sieben Toten ++ Hatte der mutmaßliche Verursacher getrunken?

Bei einem schweren Unfall in Thüringen verloren sieben Menschen ihr Leben. Die Einzelheiten erfährst du hier.

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© picture alliance/dpa | Michael Reichel

Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall?

2018 gab es in Deutschland mehr als 300.000 Unfälle im Straßenverkehr ,bei denen Personen zu Schaden kamen. Wir zeigen, wie du dich verhalten solltest, wenn du Zeuge eines Unfalls wirst.

Es sind furchtbare Bilder, die sich Einsatzkräften und Zeugen am Samstagabend (1. April) im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen geboten haben. Bei einem schrecklichen Unfall auf der B247 bei Bad Langensalza haben sieben Menschen ihr Leben verloren. Unter den Todesopfern waren auch fünf junge Erwachsene im Alter von 19 Jahren.

Drei Menschen wurden bei dem Unfall in Thüringen verletzt. Unter ihnen auch der mutmaßliche 45 Jahre alte Unfallverursacher. Am Montag (3. April) konnte immerhin die Sperrung an der B247 aufgehoben werden. Die Ermittlungen laufen weiter.

Thüringen: Wie konnte es zu dem Horror-Unfall kommen?

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war ein 45 Jahre alter BMW-Fahrer in Richtung Erfurt unterwegs, als er gegen 17.30 Uhr plötzlich in den Gegenverkehr geraten ist. Dort krachte er mit einem Mercedes und einem VW Caddy zusammen. Sowohl der Mercedes als auch der Caddy fingen sofort Feuer und brannten vollständig aus. Drei junge Männer und zwei junge Frauen im Alter von 19 Jahren verloren in dem brennenden Mercedes ihr Leben. In dem VW Caddy starb ein 60 Jahre alter Mann in den Flammen. Die Beifahrerin des Caddys, eine 73 Jahre alte Frau, konnte sich glücklicherweise noch rechtzeitig aus dem brennenden Auto retten. Sie kam verletzt ins Krankenhaus.

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Bei dem Unfall in Thüringen verloren sieben Menschen ihr Leben. Foto: NEWS5 / Merzbach

Ein 44 Jahre alter Insasse des BMW überlebte den Unfall ebenfalls nicht. Der 45-jährige Fahrer und sein 34-Jähriger Beifahrer mussten schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Während die Lage am Samstagabend noch undurchsichtig war, kommen am Sonntag immer mehr Details ans Licht. So auch, dass der BMW-Fahrer und mutmaßliche Unfallverursacher nach Angaben der Polizei nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Außerdem stehe der Verdacht im Raum, dass der Mann unter Alkoholeinfluss hinterm Steuer saß. Deshalb haben die Beamten eine Blutabnahme veranlasst.

Während des gesamten Einsatzes vor Ort und auch in den kommenden Tagen im Einsatz waren Notfallseelsorger. Sie haben nicht nur dabei geholfen, den Angehörigen die furchtbaren Todesnachrichten zu überbringen, sondern kümmern sich in den kommenden Tagen auch um die Rettungskräfte und Polizisten, die bei diesem Unfall vor Ort waren. Denn auch an ihnen würden die Bilder nicht spurlos vorbeigehen.


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Thüringen: Polizei geht Zeugenhinweisen nach

Am Montag (3. April) gingen die Ermittlungen der Polizei weiter. Unter anderem werde Hinweisen von Zeugen nachgegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Ob der vermeintliche Unfallverursacher betrunken hinterm Steuer saß, war zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht klar. Ein Laborergebnis zum Alkoholkonsum stünde noch aus, so die Sprecherin weiter. Auch das Gutachten des Sachverständigen war noch nicht da.

Vor Ort wurden Spuren gesichert – jetzt müssen noch die ausgebrannten Fahrzeuge begutachtet werden. Der 45-jährige BMW-Fahrer ist einer der drei Schwerverletzten, die gerade im Krankenhaus behandelt werden. Er konnte laut Polizei noch nicht vernommen werden. Gegen ihn wird wegen Verdachts eines Tötungsdeliktes ermittelt.

B247 wieder für den Verkehr frei

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow drückte noch am Samstagabend sein tiefes Mitgefühl aus. „Soviel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit“, versuchte er bei Twitter Worte zu finden für einen Unfall, der in seinem Horror schlichtweg sprachlos macht.

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Die B247 konnte am Sonntag wieder für den Verkehr freigegeben werden, bestätigt die Polizei. Zuvor musste die Straße noch gereinigt und der Straßenbelag ausgebessert werden. An der Unfallstelle wurde allerdings das Tempolimit auf 70 km/h und 50 km/h heruntergesetzt.

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Die Ermittlungen zum tödlichen Unfall bei Bad Langensalza (Thüringen) laufen. Foto: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Die Beamten suchen im Rahmen ihrer Ermittlungen weiterhin dringend Zeugen. Ist dir der BMW schon vor dem Unfall aufgefallen? Wurdest du möglicherweise sogar unmittelbar vor dem Unfall von dem Auto überholt? Dann melde ich bei der Polizei Mühlhausen unter folgender Telefonnummer: 03601/4510. (mit bp)