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Thüringer Kinder zu dick? Krankenkasse schlägt Alarm

Sind die Kinder in Thüringen zu dick? Eine Krankenkasse stellt jetzt einen beunruhigenden Trend fest. Hier erfährst du mehr.

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Bittere Zahlen für Thüringen! Laut einer Recherche der Krankenkasse Barmer ist die Zahl der krankhaft übergewichtigen Kinder im Freistaat in den letzten zehn Jahren sprunghaft angestiegen.

In der Fachsprache nennt sich die Diagnose „Adipositas“ – und in Thüringen waren Kinder davon so oft wie in fast keinem anderen Bundesland betroffen.

Thüringen liefert bittere Zahlen

„Der Anteil an Kindern mit Adipositas hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen“, sagte Barmer-Thüringen-Chefin Birgit Dziuk. „Im Verlauf der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung noch beschleunigt.“ Innerhalb von nur drei Jahren – zwischen 2019 und 2021 – seien demnach etwa 1.200 neue Kinder mit krankhaftem Übergewicht diagnostiziert worden. Das entspricht einem Plus von über 11 Prozent.

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„Die Pandemie mit ihren Einschränkungen im Sportbereich, digitalem Unterricht und dem Wegfall von Sportunterricht hat im wahrsten Sinne des Wortes ein dickes Problem noch verstärkt“, so Dziuk.

Thüringen: Adipositas nimmt zu

Aber auch ohne Pandemie nimmt Adipositas unter Thüringer Kindern offenbar zu. Im Jahr 2011 hatten etwa 8.500 Kinder unter 14 eine solche Diagnose. Zehn Jahre später ist die Zahl auf 11.300 in die Höhe geschnellt. Das ist ein Plus von über 30 Prozent.

Aktuell leiden im Freistaat 4,2 Prozent aller Kinder unter krankhaftem Übergewicht. Bundesweit ein Spitzenwert. Nur in vier Bundesländern ist der Anteil höher: Mecklenburg-Vorpommern (5,4 Prozent), Bremen (4,9 Prozent), Sachsen-Anhalt (4,7 Prozent) und Brandenburg (4,3 Prozent).


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„Bereits in jungen Jahren ist Übergewicht ein Risikofaktor für viele Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen. Außerdem leiden Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft unter zu starkem Übergewicht“, so Dziuk. Und dann gibt es bei Adipositas natürlich auch eine psychische Komponente. Nicht selten werden zu dicke Kinder etwa zu Opfern von Mobbing und es entsteht dabei ein Teufelskreis: Die Kinder ziehen sich zurück, bewegen sich weniger und „fressen“ den Frust in sich hinein.