Wenn ein Tier im Tierheim landet, ist es oft mit einer traurigen Geschichte verbunden. Ausgesetzt, Herrchen beziehungsweise Frauchen verstorben, vom Veterinäramt sichergestellt… Die Mitarbeiter des Tierheims in Nordhausen (Thüringen) können davon sprichwörtlich „ein Lied singen“.
In den letzten Monaten kamen etliche Vierbeiner zu den liebevollen Mitarbeitern des Thüringer Tierheims – was dabei auffällt: die Geschichten ähneln sich häufig. Und auch ein Blick hinter die Käfigstäbe lässt erkennen, dass vor allem bestimmte Tiere vermehrt in Nordhausen landen.
Tierheim Thüringen: Alle Hände voll zu tun
Die Tierheime haben gerade nicht nur in Thüringen alle Hände voll zu tun. Viele Einrichtungen platzen sprichwörtlich aus allen Nähten. Nicht wenige mussten sogar soweit gehen, einen Annahmestopp auszurufen. Ganz so schlimm ist es im Tierheim Nordhausen noch nicht.
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Doch trotzdem sind dort derzeit verhältnismäßig viele Tiere anzutreffen – besonders Hunde. Und bei einem Blick auf die Geschichte der Vierbeiner scheint sich ein Muster zu ergeben. Auch wenn der Gedanke nahe liegt: „Da haben sich sicherlich viele einen Hund angeschafft und wissen zur Urlaubssaison nicht wohin damit“, kann das Sandra Mühle, die Geschäftsleiterin des Tierheims in Nordhausen, nicht bestätigen. Denn hinter vielen Tierschicksalen steckt etwas anderes.
Tierheim in Thüringen: „Wir kommen nicht mehr mit ihm klar“
Bei einem Blick in die Zwinger fällt auf, dass einem viele große Hunde entgegenblicken. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Viele verlieben sich in die süßen Kulleraugen eines Welpen, doch unterschätzen schlichtweg die Tatsache, dass auch das putzigste Hundekind noch wächst. „Viele haben einfach nicht gewusst, wie groß sie tatsächlich werden“, erzählt Sandra im Gespräch mit Thüringen24.
Und dann folgt schnell das zweite Problem: „Oft ist es einfach die fehlende Erziehung“, weiß die Mitarbeiterin des Thüringer Tierheims, „leider lassen viele die Hunde auch einfach machen“. Jeder Vierbeiner, egal ob groß oder klein, braucht eine Erziehung – das ist klar, bei großen Hunden fällt es nur einfach viel mehr wortwörtlich ins Gewicht. Und irgendwann kommt es zum Äußersten. „Wir bekommen dann Anrufe wie ‚mein Hund beißt, wir kommen nicht mehr mit ihm klar“, erzählt Sandra.
Tierheim in Thüringen: Arbeit unterschätzt
Und nicht selten müssen die Tierheim-Mitarbeiter in Nordhausen das ausbaden, was die Besitzer „angerichtet“ haben. Denn viele Menschen unterschätzen die Arbeit in Tierheimen, wie Sandra auch weiß: „Es ist mehr als Füttern, Saubermachen und Gassi gehen“. Es ist vor allem auch kräfte- und nervenaufreibendes Training – oft mit Maulkorb. Auch wenn das Tierheim Nordhausen natürlich speziell geschulte Mitarbeiter hat, so sind diese Trainingseinheiten anstrengend. Doch alle nehmen diese Mühen gerne auf sich, um den Fellnasen die Chance auf ein neues Zuhause zu ermöglichen.
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Natürlich schauen die Mitarbeiter des Thüringer Tierheims bei der Vermittlung jedes Tieres ganz genau hin und geben „Problemfälle“ nicht in unerfahrene Hände.