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Thüringer Wald: Pilz-Saison startet voll durch! Doch von DIESER Gefahr wissen die wenigsten

In Thüringen ist die Pilz-Saison wieder zurück! Viele machen sich wieder auf die Suche. Auf eine Gefahr muss man dabei ganz besonders achten.

Thüringer Wald
© IMAGO/CTK Photo

Thüringer Wald - diese Hotspots solltest du kennen

Auch im Thüringer Wald geht das große Sammeln los. Die Pilz-Saison startet wieder.

Dieses Jahr in Thüringen sogar etwas früher als gedacht.

Thüringer Wald: Worauf muss man achten?

In Deutschland gibt es insgesamt 14.000 verschiedene Arten von Pilzen. Obwohl sie erst im Herbst anfangen zu sprießen, der vom Kalender her am 23. September beginnt, konnten Sammler in Thüringen dieses Jahr bereits im Sommer auf Pilze-Suche gehen. Grund dafür sei unter anderem das feuchte Wetter.

Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel das deutsche Pilzvorkommen auf Dauer verändern wird. Arten, die sich im kälteren Klima wohlfühlen, werden sich in höhere Lagen zurückziehen. Es gibt jedoch auch Arten, die im warmen Klima besser überleben können. Sie sollen sich, laut den Experten, weiter in nördliche Gebiete ausbreiten. Abgesehen von den Pilzen, die von sich aus giftig sind, gibt es Pilze, die eine ganz andere Gefahr mit sich bringen.

Einige Pilze sind gefährlich

Die Quelle dieser Gefahr liegt in der Vergangenheit. Und zwar sind einige Arten radioaktiv belastet und überschreiten die Grenze, die bei Strahlungswerten für Lebensmitteln gilt. Diese Grenze liegt bei 600 „Becquerel Cäsium-137“ pro Kilogramm. Im Zeitraum von 2020 bis 2022 untersuchten Wissenschaftler in Deutschland insgesamt über 165 verschiedene Pilzarten. Darunter fanden sie gleich mehrere Arten, mit Werten von über 1000 „Becquerel Cäsium-137“ pro Kilogramm. In folgenden Pilzen konnte dieser Wert entdeckt werden:

  • In Semmelstoppelpilzen,
  • verschiedenen Schnecklingsarten,
  • Gelbstieligen Trompetenpfifferlingen,
  • Gemeinen Rotfußröhrlingen,
  • Maronenröhrlingen,
  • Mohrenkopfmilchlingen,
  • Ockertäublingen,
  • Rotbraunen Scheidenstreiflingen,
  • Violetten Lacktrichterlingen
  • und Ziegenlippen.

Wenn ein Mensch 200 Gramm Pilzen mit 2000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm isst, entspricht das einer geringeren Strahlendosis, als etwa einem Flug von Frankfurt am Main nach Gran Canaria, heißt es vom Bundesamt zur Einordnung. Doch Erwachsene, die jede Woche eine solche Menge zu sich nähmen, erführen im Jahr eine Strahlendosis wie bei rund zwanzig solchen Flügen.

Atomtests unter anderem eine Ursache

Gründe für die hohen Strahlenwerte sind aktuellen Analysen zur Folge die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 sowie Atomwaffentests aus den 1950er Jahren. Die betroffenen Arten kommen allerdings vor allem in Südbayern, dem Bayerische Wald und in Teilen Oberschwabens vor. Außerdem sind noch unzählige andere Pilze zum Sammeln übrig, die nicht giftig oder verstrahlt sind. Aber selbst bei diesen Arten musst du aufpassen.


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Einige Pilze stehen unter Schutz stehen und sind wichtig für ihre Ökosysteme, da sie eng mit Bäumen zusammenarbeiten und voneinander profitieren. In den Bundesländern gibt es verschiedene Mengen, die man pro Person pro Tag sammeln darf. Wer diese Mengen überschreitet, kann eine dicke Geldstrafe aufgebrummt bekommen! (mit dpa)