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Thüringer Bürgermeister im Kreuzfeuer! AfD-Satz sorgt im ZDF-„Heute Journal“ für Beben

Ein Satz eines Thüringer Bürgermeisters im ZDF-„Heute Journal“ hat eine riesige Diskussion ausgelöst. Es geht um die AfD.

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© ZDF / BDA Creative

AfD-Kandidat scheitert bei Wahl in Nordhausen

Bei der Oberbürgermeisterwahl in der thüringischen Stadt Nordhausen ist der AfD-Kandidat in der Stichwahl gescheitert. Der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann gewann am Sonntag 54,9 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor seinem Herausforderer Jörg Prophet von der AfD.

Im Journalismus gibt es bei Interviews den Leitspruch: „Gesagt ist gesagt.“ Gemeint ist damit, dass Redakteure Zitate nicht mit Samthandschuhen anfassen müssen, wenn sie einmal geäußert worden sind. Wie das allerdings umgesetzt wird, das ist letztlich journalistisches Fingerspitzengefühl. Einen Thüringer Bürgermeister hat genau das jedenfalls ins Zentrum einer heftigen Diskussion gerückt.

Das ZDF „Heute Journal“ hatte sich dazu entschieden, ein ganz bestimmtes Zitat in einem Beitrag hervorzuheben. Es geht – wie könnte es anders sein – um die AfD und die Frage, wie mit der Rechtsaußenpartei in der politischen Praxis umgegangen werden soll.

Thüringer Bürgermeister sorgt für Beben

Anlass zum Beitrag in der ZDF-Sendung gab am Dienstag (3. Oktober) die traditionelle Übung der Feuerwehren Lauchröden (Thüringen) und Herleshausen (Hessen) am Tag der Deutschen Einheit. Dabei kamen auch Gerstungens Bürgermeister Tim Rommert und sein hessischer Amtskollege Lars Böckmann zu Wort. Rommert bekam im Schnitt genau einen Satz:

„Aus meiner Sicht ist es so, dass man mit der AfD zusammenarbeiten müsste, um vielleicht auch gerade zu sehen, können sie ihre Argumente überhaupt halten, sodass man sie dann an Taten messen kann“, sagte der Parteilose Thüringer Bürgermeister. Kollege Böckmann gab sofort Kontra: „Aber ich habe halt immer die Befürchtung aus der Geschichte heraus, dass wenn die einmal den Fuß in der Tür haben, dann auch Überhand gewinnen können.“

Heftige Diskussionen in der Region

Für Rommert war es nur einer von Hunderten Sätzen, die er vor laufender Kamera gesagt hatte, wie er am Donnerstag (5. Oktober) gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“ bestätigte. Seiner Ansicht nach, habe der Beitrag seine politische Haltung zu undifferenziert dargestellt. Er schwimme keinesfalls im AfD-Fahrwasser, erklärte er der Zeitung weiter. Er würde die Partei vielmehr kritisch betrachten.


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Und doch kam er um den Shit-Storm nicht herum. In der Thüringer Grenzregion löste der Satz heftige Diskussionen aus. Klar, in wenigen Tagen ist ja auch Landtagswahl in Hessen, wo die AfD auf ihr nächstes großes Beben hofft. Auch Treffurts Bürgermeister Michael Reinz hatte eine Meinung zum Beitrag. Was er zu sagen hatte, liest du bei der „Thüringer Allgemeinen“.