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Thüringen: Kerosin regnete über den Freistaat – diese Flüge sorgten für Aufsehen

„Ich dreh‘ hier schon seit Stunden, hier so meine Runden“ – dieser Grönemeyer-Text passt perfekt zu mehreren Flügen über Thüringen im Jahr 2023.

flughafen leipzig
© Marcus Scheidel/ MAS Bildagentur

Die schönsten Ausflugsziele in Thüringen

Wir zeigen dir die schönsten Ausflugsziele im Freistaat.

Kostenlos duschen ist ja an sich ganz nett. Aber, was da im Laufe des Jahres 2023 gleich mehrfach von oben auf Thüringen prasselte, war weniger schön.

Gleich mehrere Flugzeuge verpassten dem Freistaat nämlich eine Kerosin-Dusche. Offenbar blieb den Piloten keine andere Wahl.

Thüringen: Unfreiwillige Dusche

Mindestens in vier Fällen haben wir Thüringer eine unfreiwillige Dusche über uns ergehen lassen müssen. Im wahrsten Sinne: Über uns. Denn nicht nur das Glück kommt von oben, sondern auch das Kerosin mehrerer Flugzeuge.

In mindestens drei Fällen waren es Maschinen, die rund um den Leipziger Flughafen kreisten. Und ihre Runden entsprechend auch über Thüringen drehten. Etwa ein dicker Jumbo im Juli. Schon kurz nach ihrem Start hatte die Boeing 747 der Kalitta Air Aufsehen erregt. Denn anstatt bis ins US-amerikanische Cincinnati ging’s für den Flieger wieder zurück nach Leipzig. Ein Druck-Abfall im Cockpit ließ den Piloten keine andere Wahl. Und weil die Maschine entsprechend betankt war und so nicht landen konnte, musste sie Kerosin loswerden. Viele Flugzeuge haben für so einen Fall spezielle Düsen, mit denen Treibstoff im Notfall abgelassen werden kann, hatte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) im Thüringen24-Gespräch gesagt.

Thüringen: Auch Flugzeuge haben Gewichtsprobleme

Im August mussten dann direkt hintereinander zwei Frachtflieger in Leipzig notlanden. Auch sie mussten tonnenweise Kerosin ablassen, um sicher landen zu können. Fuel Dumping heißt das Ganze übrigens. Eine Boeing 747 der Atlas Air hatte rund 110 Tonnen loswerden müssen. Während das Luftfahrtbundesamt von der größten in die Luft verströmten Menge Kerosin in Deutschland in den letzten fünf Jahren sprach, beschwichtigte das Umweltbundesamt die Aktion – sie sei „unkritisch“ gewesen für Mensch und Umwelt.

Vom Flughafen Leipzig sollte es eigentlich nach Mali (Afrika) gehen. Doch stattdessen kreiste der Flieger stundenlang über Thüringen.
Vom Flughafen Leipzig sollte es eigentlich nach Mali (Afrika) gehen. Doch stattdessen kreiste der Flieger stundenlang über Thüringen. Foto: imago/Horst Galuschka

Nur ein paar Tage später sorgte dann eine Ilyuschin II-76 für Aufsehen und etwas Unruhe im Freistaat. Die Maschine kreiste Ende August stundenlang über Erfurt, Jena und dem Flughafen Leipzig. Direkt nach dem Start hatte es ein Hydraulik-Problem gegeben. Der Riesen-Transportflieger konnte also nicht wie geplant übers Mittelmeer bis nach Mali fliegen, sondern musste nach dem Ablassen von Kerosin wieder zurück nach Leipzig.


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Im Oktober wiederum machte ein Airbus Schlagzeilen. Er war vergleichsweise tief aus Richtung Meiningen in Richtung Bad Salzungen geflogen und hatte dann eine 180-Grad-Kurve hingelegt. Bei der Maschine handelte es sich um ein Langstreckenflugzeug der Lufthansa. Das ursprüngliche Ziel war Chennai in Indien. Gekommen sind die Passagiere dann aber nur bis Frankfurt. Auch hier hatte es wieder ein technisches Problem gegeben.

Thüringen im Jahr 2024: Melde dich bei uns

Ziemlich sicher hat es im Jahr 2023 noch andere vergleichbare Fälle gegeben. Allerdings fallen nicht alle Flieger direkt auf. Wenn du aber im Jahr 2024 wieder seltsame Routen und Bewegungen am Himmel sehen solltest, sag redaktion@th24.de gern Bescheid – wir versuchen dann herauszufinden, was da oben los war.