Für viele ist es ein schönes Brauchtum, für andere nicht viel mehr als Umweltverschmutzung, wenn nicht sogar eine tödliche Gefahr für Tiere. Um die traditionellen Osterfeuer geraten in letzter Zeit immer mehr in den Fokus kontroverser Diskussionen – auch bei uns in Thüringen.
Kurz vor den Osterfeiertagen gibt es nun mahnende Worte von den Feuerwehren aus dem Freistaat. Aber nicht nur von ihnen. Auch ganz andere Gruppen appellieren in Thüringen zur Vorsicht.
Thüringen: „Es gibt Übermotivierte“
Bei Osterfeuern plädiert der Thüringer Feuerwehrverband auf Zurückhaltung. „Es gibt Übermotivierte, die beim Anzünden besonders viel Brandbeschleuniger nutzen, dabei kann es dann zu Fehlern und Verletzungen kommen“, sagt der Verbandsvorsitzende Karsten Utterodt. Zuschauer sollten genügend Abstand zum Feuer halten. In der Regel sei jedoch die Feuerwehr bei den Osterfeuern dabei und bereit, im Falle eines Falles einzugreifen.
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Der Feuerwehrverband verweist auch auf eine Reihe von Regeln, um Osterfeuer sicher zu gestalten: Die Feuer müssen zunächst den zuständigen Behörden gemeldet werden. Es sollten nur getrocknete und unbehandelte Hölzer und Pflanzenreste verbrannt werden. Kurz vor dem Entzünden sollten die Haufen umgeschichtet werden, damit Igel, oder andere Tiere nicht verbrennen. Wegen Hitze und Rauch sollten Sicherheitsabstände von mindestens 50 Metern zu Gebäuden und Bäumen und mindestens 100 Metern zu Straßen bestehen.
Experten warnen vor besonderer Gefahr
Vereinzelt werden in den kommenden Tagen Regenschauer in Thüringen erwartet (zum Oster-Wetter liest du HIER mehr). „Dass es aber flächendeckend durchregnet, ist sehr unwahrscheinlich“, so Jens Oehmichen, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Gerade im Osten Thüringens könne es trocken bleiben. „In den Regionen, die keinen Regen abbekommen, muss man dann auch die Waldbrandgefahr im Blick behalten, wenn man ein Feuer machen möchte.“
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Die Waldbrandgefahr spielt auch bei Genehmigungen für die Osterfeuer mitunter eine Rolle. Im am Thüringer Wald gelegenen Suhl etwa sollen Veranstalter der Feuer sich nach der aktuellen Waldbrandstufe erkundigen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Ab Waldbrandstufe 4 sind die Feuer demnach nicht mehr erlaubt. Die Waldbrandgefahr wird in Stufen von 1 bis 5 angegeben, wobei 5 die höchste Gefahr bedeutet.
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Neben der Waldbrandgefahr sollte laut Stadtverwaltung Suhl aber auch der sogenannte Grasland-Feuerindex im Blick behalten werden. Dieser zeigt an, wie hoch die Gefahr ist, dass auf offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ein Brand ausbrechen könnte. (dpa)