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Thüringen: Große Modekette wirft das Handtuch – alle Filialen werden dichtgemacht

Ein vertrauter Name verschwindet aus Thüringens Einkaufsstraßen und das schneller, als viele gedacht hätten.

Thüringen
© IMAGO / Ralph Peters

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Seit Jahren zeichnete sich ein schleichender Rückzug ab, nun ist die Entscheidung gefallen: Der Modeanbieter Gerry Weber schließt sämtliche verbliebene Filialen in Deutschland. Darunter auch die in Thüringen.

Die betroffenen Standorte waren über Jahrzehnte fester Bestandteil vieler Innenstädte und prägten das Bild deutscher Einkaufsstraßen. Für die Beschäftigten und Kundinnen in Thüringen bedeutet das einen klaren Schnitt.

Thüringen: Das große Filialsterben

Die spanische Modefirma Victrix übernimmt zwar die Marke Gerry Weber, aber nicht die Läden. Laut der Deutschen Presse-Agentur wurde bereits im Jahr 2023 ein Großteil der Geschäfte geschlossen. Doch nun folgt der radikale Kahlschlag: Alle noch verbliebenen rund 40 Filialen, darunter auch die in Thüringen, werden dichtgemacht. Damit verlieren bundesweit zahlreiche Beschäftigte ihren Job.

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Ein Blick zurück zeigt: Die Krise des Modeunternehmens zog sich über Jahre. Sanierungsversuche in den Jahren 2019 und 2023 blieben erfolglos. Das Unternehmen führte einst 171 Läden und jetzt keinen mehr. Und das trotz schmerzhafter Einschnitte und Sparkurs. Der letzte Rettungsversuch ist gescheitert und nur der Markenname bleibt. Victrix will Gerry Weber künftig über externe Handelspartner in Geschäften verkaufen, die nebenbei auch andere Marken führen.

Thüringen: Ende einer Ära

In Thüringen müssen beziehungsweise mussten bereits unter anderen die Filialen im Erfurter Thüringen Park und in Mühlhausen in der Bahnhofstraße weichen. Was bleibt, sind vorerst leere Schaufenster. Und das, obwohl es laut dem Handelsverbande Thüringen zeitweise mehr als 60 Filialen mit rund 200 Mitarbeitern im Freistaat gab.


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