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Eisenach: Tieren droht der Tod wegen Hitze-Welle – wie die Stadt jetzt helfen will

Wenn die Temperaturen steigen, sogar eine richtige Hitze-Welle ausbricht, ist eines für Mensch und Tier besonders verlockend: eine Abkühlung. Irgendetwas tun, um der Hitze zu entgehen und den Körper etwas abzukühlen. In Eisenach ist genau das für einige tierische Bewohner schwierig.Und wenn den Tieren in Eisenach nicht geholfen wird, könnten sie der Hitze erliegen und […]

Eisenach Marienbach
Der Marienbach in Eisenach. Hier passierte etwas, um die Bewohner im Wasser zu retten. Foto: Stadt Eisenach/Ronny Hepp

Wenn die Temperaturen steigen, sogar eine richtige Hitze-Welle ausbricht, ist eines für Mensch und Tier besonders verlockend: eine Abkühlung. Irgendetwas tun, um der Hitze zu entgehen und den Körper etwas abzukühlen. In Eisenach ist genau das für einige tierische Bewohner schwierig.

Und wenn den Tieren in Eisenach nicht geholfen wird, könnten sie der Hitze erliegen und sterben. Ein Grund für die Stadt, alle Mittel in Bewegung zu setzen…

Eisenach: Menschen in Sorge um Prinzenteich

Grund für die Schwierigkeiten für die Wasserbewohner und gleichzeitig ein Grund zur Sorge für die Einwohner der Stadt: Das Wasser im Prinzenteich ist erheblich gesunken.

Grund dafür sind ausbleibende Niederschläge für Wochen. Der Marienbach, der den Prinzenteich mit Wasser versorgt, ist erstmals ohne Wasser, was natürlich beiden Gewässern großen Schaden zufügt.

Das ist in den vergangenen Jahren noch nicht vorgekommen. Sogar eine installierte Tauchpumpe, die sonst das Teichwasser regelmäßig umwälzt und Fische und Teichmuscheln mit Sauerstoff versorgt, ist zum ersten Mal an ihre Grenzen gestoßen.


Das ist die Stadt Eisenach:

  • Stadt im Wartburgkreis im Westen Thüringens
  • war von 1998 bis 2021 kreisfreie Stadt, ist heute die erste Große Kreisstadt Thüringens
  • hat 41.970 Einwohner (Dezember 2020) und 11 Ortsteile
  • bekanntes Wahrzeichen ist die Wartburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört
  • der Komponist Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren
  • Oberbürgermeisterin ist Katja Wolf (Die Linke)

Stadt Eisenach sucht Lösungen

Um die Tiere, die noch im Teich leben, zu retten, wurde nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Am Freitag (26. August) wurde dann etwas passendes umgesetzt. Christoph Ihling, Bürgermeister von Eisenach, sagt dazu: „Die Anpassungen an den Klimawandel können nicht in kürzester Zeit erfolgen. Aus diesem Grund haben wir uns zum Schutz der Lebewesen im Teich für diese Maßnahme entschieden. Wir wollen damit kurzfristig auf die Extremwetterlage reagieren, langfristig werden jedoch andere Lösungen gefragt sein.“

Wasser wird am Marienbach eingeleitet, um den Pegel des Eisenacher Prinzenteichs anzuheben und die Wasserqualität zu verbessern. Foto: Stadt Eisenach/Ronny Hepp

Nach Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde wurde rund 80 Kubikmeter Wasser aus der Nesse genommen. Am Montag (29. August) wird das nochmals passieren, um insgesamt 160 Kubikmeter Wasser in den Prinzenteich zu bekommen. Das hat auch keine gravierenden Auswirkungen auf den Gewässerzustand der Nesse, die zurzeit einen Pegel von 1,8 Kubikmeter pro Sekunde führt. Die Grenze zum Niedrigwasser liegt erst bei 1,4 Kubikmeter.

Rettung für den Prinzenteich und die Teichbewohner in Eisenach

Bei der Zufuhr in den Prinzenteich wurde der Parkplatz Mariental, etwa 200 Meter entfernt gewählt, um eine zusätzliche Sauerstoffaufnahme und Umgebungsanpassung durch den Bachverlauf zu ermöglichen. Damit das Bachbett nicht ausgewaschen wird, geschah das ganz behutsam. Insgesamt wurde der Wasserspiegel im Teich um etwa zwei bis drei Zentimeter angehoben.

Rund 80 Kubikmeter Wasser wurden aus der Nesse entnommen und von einem Tankzug des Umweltservice Wartburgregion GmbH zum Eisenacher Mariental transportiert Foto: Stadt Eisenach/Ronny Hepp

„Ziel dieser Maßnahme ist, die Wasserqualität des Prinzenteiches zu verbessern und den aquatischen Lebewesen des Prinzenteiches eine Erleichterung zu verschaffen. Sollte diese Maßnahme erfolgreich sein, wäre auch eine Wiederholung denkbar“, so Ronny Hepp, verantwortlich für Umweltangelegenheiten beim Fachdienst Ordnung, Sicherheit und Gewerbe.


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Als Nächstes soll als Alternative zur bestehenden Wasserpumpe eine Teichbelüftungsanlage angeschafft werden. Diese könnte schwimmfähig und solarbetrieben sein und dem Teich zukünftig besser helfen. (lfs)