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Weimar: Urteil gegen Polizisten verschoben – Zeugin enthüllt neue Details

Weimar: Urteil gegen Polizisten verschoben – Zeugin enthüllt neue Details

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Ein Polizist aus Weimar soll Dienstgeheimnisse verraten und dafür eine spezielle Gegenleistung verlangt haben. Nun wird ihm der Prozess gemacht. (Symbolbild) Foto: imago images/Karina Hessland

Weimar. 

Der Prozess gegen einen Thüringer Polizisten vor dem Amtsgericht Weimar wegen des Vorwurfs des Verrats von Dienstgeheimnissen zieht sich noch.

Das Gericht trat am Freitag erneut in die Beweisaufnahme ein. Eine Zeugin hatte gesagt, der Angeklagte habe sie während und nach den vergangenen zwei Verhandlungstagen bedroht.

Weimar: Polizist soll von Polizisten verfolgt worden sein

Sie erklärte unter anderem, der 42-Jährige habe sie nach dem zweiten Hauptverhandlungstermin zu ihrem Auto verfolgt. „Und das hat mir Angst gemacht“, sagte sie. Auch habe sie ihn später auf einem Parkplatz gesehen.

Der Angeklagte wies die Vorwürfe zurück. „Diese Frau lügt, mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Urteil kann sich noch ziehen

Eigentlich war am Freitag ein Urteil in dem Prozess erwartet worden. Nun soll aber an einem weiteren Hauptverhandlungstermin geklärt werden, welche Version der Darstellungen stimmt.

Die Richterin und auch die Staatsanwältin erklärten, auch wenn es für die eigentlichen Tatvorwürfe in dem Verfahren unerheblich sei, was sich während und nach den bisherigen Hauptverhandlungsterminen zugetragen habe, so könne dies doch für die Strafzumessung wichtig sein.

Ob bei dem für den 10. Februar geplanten nächsten Termin dann auch ein Urteil fallen wird, ist noch unklar.

Mann soll Sex für Polizeiinformationen gefordert haben

Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann zur Last, in mehr als 30 Fällen in den Jahren 2017 und 2018 Informationen beispielsweise aus den internen Computersystemen der Polizei an Dritte weitergeleitet zu haben.

Teilweise soll der Angeklagte von der Frau, mit der er dazu über einen Messenger-Dienst chattete, Sex als Gegenleistung verlangt haben. Der Beschuldigte verrichtete seinen Dienst damals bei der Polizei in Weimar.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten für den Mann gefordert. Der Verteidiger des Mannes hatte einen Freispruch für seinen Mandanten gefordert.

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Zeugin brachte Verfahren ins Rollen

Die Zeugin, die angibt, von dem inzwischen suspendierten Polizisten bedroht worden zu sein, ist die Frau, die das Verfahren gegen ihn ins Rollen gebracht hat. Sie beschwerte sich wegen einer Durchsuchung in ihrer Wohnung im Jahr 2017.

Im Zusammenhang mit dieser Beschwerde waren Hinweise aufgetaucht, der Polizist könnte Dienstgeheimnisse verraten haben – in der Hoffnung auf sexuelle Handlungen.

Zuletzt sorgte übrigens ein Urteil des Weimarer Gerichts für Aufsehen. Warum, liest du hier >>>>. (dpa/abr)