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Erfurt: Rassismus-Eklat an Schule? Bio-Test sorgt für mächtig Wirbel

Erfurt: Rassismus-Eklat an Schule? Bio-Test sorgt für mächtig Wirbel

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© picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Tausende bei "Unteilbar"-Demo in Berlin

Mehrere tausend Menschen haben in Berlin friedlich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft demonstriert. Organisiert wurde die Demonstration vom Aktionsbündnis Unteilbar.

Erfurt. 

Ein umstrittener Biologie-Test aus Erfurt sorgt für Diskussionen.

Zehntklässer der Jenaplan-Schule mussten dabei Menschen kategorisieren – in Rassen! Das Bildungsministerium hat sich inzwischen in den Fall aus Erfurt eingeschaltet.

Erfurt: Rassen-Frage bei Bio-Test – im Jahr 2022

Wissenschaftlich ist das Rassen-Modell bei Menschen schon längst überholt. Spitzenforscher machten schon vor Jahren klar: Es gibt keine „Menschenrassen“! Menschen nach Rassen zu sortieren, entbehre jeder biologischen und medizinischen Grundlage.

Aber offenbar galt das nicht für einen Bio-Lehrer aus Erfurt, wie „MDR Thüringen“ berichtet. In einem Test wurde den Jugendlichen quasi Rassismus vermittelt. Sie mussten anhand von Fotos bestimmen, woher der abgebildete Mensch stammt: Hautfarbe, Größe, Haare, Augen.

Das Thüringer Bildungsministerium ist fassungslos: Die Aufgabe überschreite unzweifelhaft die Grenze zu überholten rassenkundlichen Lehren und damit heute klar als rassistisch zu bewertenden Thesen, hieß es.

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Auch, weil die gestellten Fragen und offenbar erwarteten Antworten überhaupt nicht mit de Lehrplänen gedeckt seien, sei gegen den betreffenden Lehrer sofort eine schulaufsichtliche Prüfung eingeleitet worden.

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Erfurt: Lehrer darf bleiben

Offenbar fiel diese zugunsten des Lehrers aus. Er hat wohl nichts zu befürchten. Es gebe eine „große Betroffenheit, eine innere Auseinandersetzung – und eine Bereitschaft, sich diesem Thema entsprechend zu stellen“, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Sein Ministerium schließe einen rassistischen Hintergrund aus.

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Aber: Dieser Fall mache deutlich, „dass wir mit höchsten Augenmerk und höchster Sensibilität dem Thema uns in den Schulen generell widmen müssen, und speziell an dieser Schule“, so Holter zum „MDR Thüringen“. Eine solche Leistungskontrolle wie die in Erfurt wirke verstörend und sei völlig aus der Zeit gefallen. (ck)