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Buga Erfurt: Nach Rutschen-Reaktion von Ramelow – Betreiber von Rodelbahn versteht die Welt nicht mehr

Buga Erfurt: Nach Rutschen-Reaktion von Ramelow – Betreiber von Rodelbahn versteht die Welt nicht mehr

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Die Rutsche auf der Buga in Erfurt darf öffnen. Silvio Dietzels Sommerrodelbahn muss dicht bleiben. Foto: IMAGO / Karina Hessland; privat

Silvio Dietzel (50) versteht die Welt nicht mehr. Der Betreiber des Affenwaldes Straußberg muss seine 760 m lange Sommerrodelbahn geschlossen lassen. Währenddessen wird in der Buga in Erfurt auf einer baugleichen Rutsche fröhlich gerutscht – statt im Schlitten bloß auf einem großen Kissen.

Auf einen Wut-Post auf Facebook reagierte sogar Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke). Doch auch seine Begründung wirft bei Dietzel Fragen auf.

Buga in Erfurt: Ärger um Rutsche – Rodelbahnbetreiber wütend

Ramelow hatte auf Facebook erklärt: „Auf der Buga gelten alle Regeln, die in ganz Thüringen gelten.“ Dietzel hat da seine Zweifel. „Es kommt schon der Eindruck auf, dass von Seiten des Ministeriums mit zweierlei Maß gemessen wird und der kleine Mann auf der Strecke bleibt“, sagt er mit Blick auf das Vorzeigeprojekt Buga in Erfurt im Gespräch mit Thüringen24.

Auch er habe ein Hygienekonzept, Fahrgäste müssten Abstand halten, weniger Schlitten kamen zum Einsatz. Ramelows Rat, sich beim zuständigen Gesundheitsamt zu erkundigen, hat der 50-Jährige befolgt.

Das Landratsamt des Kyffhäuserkreises in Sondershausen wiederum legte den Fall beim Stab des Sozialministeriums vor.

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Das sagt das Landratsamt

Das Ergebnis: Dietzels Rutsche bleibt dicht! Gegenüber Thüringen24 erklärt Sprecher Dr. Ulrich Thiele: „Nach dem Infektionsschutzgesetz ist die Sommerrodelbahn eine Freizeitanlage.“ Und müsse entsprechend geschlossen bleiben. Das Bundesgartenschau-Gelände ist dagegen ein botanischer Garten und darf öffnen. „Ich kann Herrn Dietzel verstehen, er ist Unternehmer und versucht entsprechend den rechtlichen Rahmen auszuschöpfen“, zeigt Thiele Verständnis.

Dietzel schaut damit vorerst weiter in die Röhre. Er habe im vergangenen Jahr durch den Ausfall im März und April Verluste von 120.000 Euro gemacht, auch aktuell seien Teile seines Teams in Kurzarbeit. Immerhin der Affenwald darf öffnen. Hier ist ein negativer Coronatest nötig. auch ein Selbsttest unter Aufsicht vor Ort ist möglich. (ms)