Die Stadt Erfurt hat einen Plan veröffentlicht, der auf Facebook bei vielen Erfurtern auf Gegenwind stößt. Dabei sollte diese Maßnahme den Bürgern eigentlich helfen.

Anscheinend bewirkt sie genau das Gegenteil.

Facebook: Streit in Erfurt

Es geht um die Nordhäuser Straße im Norden Erfurts. Hier soll der breiteste Radweg der Stadt entstehen – wofür wiederum zwei der vier Fahrspuren wegfallen sollen. Heißt: In beiden Richtungen gibt es künftig nur noch eine Spur für Autos. Bei Facebook sorgt dieser Plan der Stadt Erfurt für Zündstoff!

Facebook: Autofahrer außer sich

In einer Erfurt-Gruppe wird wild diskutiert. Mehr als 250 Kommentare gab es bis zum Sonntagvormittag unter dem entsprechenden Post. „Die Autofeindlichkeit setzt sich fort“, schreibt ein User – und bekommt dafür viel Zustimmung. Ein anderer User sieht es ähnlich: „Da sieht man mal, wie bekloppt die Menschheit wird. Ich dachte, die Clara ist schon der Höhepunkt nach diversen Spezial-Kreisverkehren in Erfurt“. Tatsächlich hatte es die Clara-Zetkin-Straße schon bis ins Satire-Fernsehen geschafft.

Der User spricht auch einen wichtigen Punkt an: „Aber jetzt geht es weiter, man hat wohl vergessen, dass da die Zufahrt für Rettungsdienst zum Klinikum ist.“ Daran denkt auch ein anderer Facebook-User: „Richtig schick, wenn dann der Rettungswagen im Stau hinter den Rechtsabbiegern, die ins Klinikum wollen, steht…“

Facebook: Wilde Debatte

Noch ein anderer schlägt eine andere Straße vor, die für ihn als Radfahrer sinnvoller erscheint: „Als ob es nicht möglich wäre, mit dem Radl an der Nordhäuser entlangzufahren, mache ich selbst regelmäßig. Wie wärs denn mal mit der August-Röbling-Straße?!“ Hier sei ein Radweg dringend nötig: „Da gibt es nicht mal einen verdammten Gehweg, vom Zustand der Fahrbahn ganz zu schweigen. Aber notwendige Prioritäten zu setzen ist scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit für die Stadt Erfurt“.

Nicht alle verärgert der Plan der Stadt. „Finde ich als Radfahrer gut. Gerade mit Blick auf die Gefährlichkeit in Erfurt. Leider bleibt die gegenseitige Rücksichtnahme recht oft außen vor. Und hier wird niemandem etwas weggenommen, sondern anderen Verkehrsteilnehmern etwas gegeben was noch nicht da ist“, kommentiert ein Erfurter Radfahrer.

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Facebook: „Weniger Mimimi“

Auch Autofahrer haben Verständnis: „Also ich bin selbst Autofahrer und sage: Habt euch nicht so! Keiner von uns verliert maßlos viel Lebenszeit, oder Kalorien, wenn wir da mit der Kiste entlangfahren. Ich frage mich echt, was das Umdenken bei manchen so schwer macht? […] Also ich denke, nein, deswegen sollten wir hinter dem Lenkrad einfach mal weniger ‚Mimimi‘ machen“.

Was genau die Stadt Erfurt plant, liest du in der „Thüringer Allgemeinen“.