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Erfurt: Diskussionen wegen der Puffbohne – und die haben jetzt Konsequenzen

Erfurt: Diskussionen wegen der Puffbohne – und die haben jetzt Konsequenzen

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In Erfurt gibt's Zoff um die Puffbohne. Warum und welche Konsequenzen die Stadt zieht, verraten wir dir hier. (Archivbild) Foto: dpa/Martin Schutt

Erfurt. 

Die Puffbohne ist DAS Maskottchen der Stadt Erfurt! Und für die waschechten Erfurter gibt es seit Jahren ein kleines Geschenk in den Krankenhäusern. Neugeborene bekommen hier eine kleine Puffbohne geschenkt.

Doch jetzt gibt es Streit um die Puffbohne. Und der hat offenbar Konsequenzen. Denn etwas ganz Wesentliches soll sich jetzt ändern.

Erfurt: Streit um Puffbohne entbrannt – DAS gibt es bald nicht mehr

Es ist Tradition: „Seit rund 20 Jahren erhalten Kinder, die in unserem Kreißsaal geboren werden das traditionsreiche Kuscheltier in dieser nicht-käuflichen Sonderedition“ schreibt das Helios-Klinikum Erfurt.

Und seit rund 20 Jahren haben neugeborene Mädchen eine Puffbohne in der Farbe rosa, Jungen eine in der Farbe blau geschenkt bekommen. Doch das soll sich jetzt ändern.

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Die Stadtverwaltung Erfurt habe beschlossen, dass es künftig nur noch geschlechterneutrale Bohnen in heller, neutraler Farbe geben wird. Warum? Pressesprecher Daniel Baumbach erklärt gegenüber dem MDR Thüringen: „Wir hatten zunehmend Beschwerden von jungen Eltern, die gesagt haben: ‚Das geht so nicht’“.

Stadt Erfurt rückständig? Puffbohne jetzt nur noch in Originalfarbe

Die Stadt Erfurt würde durch die Farben rosa und blau die Geschlechter der Kinder definieren – das sei total rückständig. So habe es auch eine überregionale Tageszeitung geschrieben, berichtet Baumbach. „Also haben wir gesagt, die alte Charge ist jetzt ausgelaufen, machen wir doch neue – in der Originalfarbe der Erfurter Puffbohne: matt-grün“.

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Es ist also entschieden, bald nur noch eine neutrale Farbe, sobald die Restbestände der blauen und rosafarbenen Plüschbohnen aufgebraucht sind. Doch damit scheint die Stadt Erfurt einen Nerv getroffen zu haben. Vor allem in den sozialen Netzwerken wird das Thema heftig diskutiert.

Viele können es nicht nachvollziehen und finden die Reaktion überzogen:

  • „Kann ich nicht nachvollziehen. Da wird mit einer Tradition gebrochen…“
  • „Das Geschlecht wird doch nicht durch die Farbe der Puffbohne definiert. Ich finde, die Puffbohne ist eine total schöne Geste, ein Geschenk, und jetzt solche Diskussionen wegen der Farbe.“
  • „Schade. Nur weil […] Eltern das Geschlecht ihres Kindes nicht akzeptieren wollen? Wer das Geschenk nicht wollte, musste es doch nicht annehmen! Heißt die neue Charge jetzt „Erfurter Puffbohn*er*innen?“
  • „Als ich das heute gelesen habe, war ich mega enttäuscht und richtig geschockt. Ich bin unglaublich stolz auf die Rosa Puffbohne meiner Tochter und ich hätte echt gerne eine blaue im Mai für meinen Sohn bekommen.“

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Andere dagegen finden es fortschrittlich:

  • „Ich finde es gut, endlich mal nicht nur auf das Geschlecht reduziert werden. Warum gibt es immer noch Jungen und Mädchenanziehsachen und Spielzeug?“
  • „Ursprünglich ist die Puffbohne ja auch eine helle beige Bohne. Passt doch. Ich fände es viel besser.“
  • „Ich finde es besser so! Richtige Entscheidung. Freue mich auf die neuen Böhnchen – vielleicht mal eine mit Schnuller oder Windel?“
  • „Finde es super. Viel schlimmer ist, dass heut jeder Schwachsinn immer in babyblau oder rosa erhältlich ist. Farben sind für alle da.“

Und wieder andere scheinen die Lösung des Problems gefunden: „Wie wären drei Farben? Wer gendergerecht haben will, kann sich doch gegen rosa und blau entscheiden. Dem Baby ist es reichlich egal.“ (fno)