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Jena: Nach Randalen in Innenstadt – Polizei durchsucht mehrere Wohnungen

Jena: Nach Randalen in Innenstadt – Polizei durchsucht mehrere Wohnungen

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In Jena kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Vandalismus. Jetzt hat die Polizei einige Wohnungen durchsucht. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Xinhua

Jena. 

Am 13. März glichen einige Läden und Teile der Innenstadt in Jena einem Trümmerfeld.

Scheiben wurden zerstört, mehrere Gebäude besprüht – jetzt hat die Polizei in Jena im Zusammenhang mit dem Vandalismus einige Wohnungen durchsucht.

Jena: Vermummte zerlegen Geschäfte in der Innenstadt

Am 13. März hinterließen Unbekannte in Teilen der Lichterstadt ein Bild der Verwüstung. Rund 20 vermummte Personen waren durch die Straßen gezogen und hatten Schaufensterscheiben eingeworfen, Geschäfte besprüht und Pyrotechnik gezündet. 77.000 Euro Schaden lautete die Bilanz des Abends. Hier liest du die Erstmeldung zur Randale in Jena. Sogar eine Belohnung wurde damals ausgesetzt.

Doch auch nach dem Chaos-Abend in Jena kam es immer wieder zu kleineren Attacken. Ende März traten drei junge Männer aggressiv in der Innenstadt auf und ließen ihrer Zerstörungswut freien Lauf, Anfang Mai traf es mehrere Bankfilialen, deren Scheiben eingeworfen wurden.

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Das ist Jena:

  • seit 1236 ist Jena als Stadt urkundlich bekannt
  • zweitgrößte Stadt in Thüringen
  • weltweit bekannt durch das Zeiss-Mikroskop
  • die Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde bereits 1558 gegründet
  • sie ist mit mehr als 16.000 Studierenden die größte Uni Thüringens

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Nach der Randale Mitte März hatte es in den sozialen Medien auch ein Bekennerschreiben gegeben, dass darauf schließen ließ, dass die Täter aus der extrem linken Szene stammten.

Polizei durchsucht Wohnungen in Jena

Die Polizei bildete damals extra eine Sonderkommission, um die unbekannten Täter zu ermitteln. Alle 14 angegriffenen Objekte wurden kriminaltechnisch untersucht. Die aufwendige Ermittlungsarbeit hat sich nun offenbar ausgezahlt.

Wie die Polizei Jena am Donnerstag mitteilte, seien in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Gera insgesamt neun Durchsuchungsbeschlüsse ausgestellt worden. Bei den Razzien am Donnerstagmorgen seien diverse verfahrenserhebliche Beweismittel sichergestellt und beschlagnahmt worden.

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Offenbar führt dabei auch eine Spur in die Ultra-Szene des FC Carl Zeiss Jena. Laut Polizei werde eine Vielzahl der Tatverdächtigen den beiden Gruppen Horda Azzuro und Harakiri zugeordnet. Harakiri, gegründet 2004, ist laut Fußball-Blog „Faszination Fankurve“ die Nachwuchsgruppe von Horda Azzuro. Die Horda Azzuro gründete sich 2001 und kritisierte in der Vergangenheit immer wieder die Kommerzialisierung des Fußballs. (dav)