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Eisenach: Bäckerei erhält widerlichen Brief – der Grund ist unfassbar

Eisenach: Bäckerei erhält widerlichen Brief – der Grund ist unfassbar

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In Eisenach in Thüringen hat ein Bäcker einen Brief erhalten, der einfach sprachlos macht. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Westend61

Eisenach. 

Wenn per Post eine Rechnung oder eine Mahnung eingeht, ist der Ärger groß. Doch das ist kein Vergleich zu dem, was in Bäckermeister Sebastian Liebetrau aus Eisenach beim Blick auf seine Post vorging.

Der Betreiber von zwei Backstuben in Eisenach erhielt ein Schreiben, welches ihm die Sprache verschlug. Über den Fall berichtete die „Thüringer Allgemeine“.

Eisenach: Bäcker erhält unfassbaren Brief

In den Sozialen Netzwerken sind Beleidigungen, Diffamierungen und ein rauer Ton bei Diskussionen inzwischen leider zur Gewohnheit geworden. Doch manchmal muss man sich gar nicht in die Tiefen des Internets stürzen, um mit Hate-Speech konfrontiert zu werden. Da reicht der Blick über den eigenen Tellerrand – oder in die örtliche Backstube.

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Das ist Eisenach in Thüringen:

  • sechstgrößte Stadt in Thüringen
  • 42.250 Einwohner (Stand Dezember 2019)
  • bekanntes Wahrzeichen ist die Wartburg
  • Geburtsort von Johann Sebastian Bach

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In der „Thüringer Allgemeinen“ macht Bäckermeister Liebetrau aus Eisenach ein rassistisches Schreiben öffentlich, welches er erhalten hatte. Darin die Ankündigung, man wolle nicht mehr bei der Bäckerei in Eisenach einkaufen, weil dort Ausländer arbeiteten.

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Ein fremdenfeindlicher Angriff auf einen aus Syrien stammenden Mitarbeiter von Liebetrau. Über ihn hatte die „Thüringer Allgemeine“ im Februar berichtet. Seit rund drei Jahren arbeitet er bereits in der Bäckerei, nachdem er in Syrien vor dem Bürgerkrieg geflohen war.

2011 war die politische Lage in dem Land eskaliert, immer mehr Konfliktparteien mischten in dem Pulverfass mit: der syrische Machthaber Assad, der Islamische Staat, die Türkei, kurdische Milizen – Schätzungen zufolge flohen rund zwölf Millionen Menschen aus Syrien, etwa 500.000 Menschen starben.

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„Ich habe nichts zu verbergen“

Liebetrau will sich wegen des anonymen Schreibens nicht einschüchtern lassen und steht zu seinem Angestellten. „Ich habe nichts zu verbergen, schon gar nicht meinen Mitarbeiter“, sagt er gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“. (dav)