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Krämerbrücke in Erfurt: AfD-Aktion sorgt für hitzige Diskussionen – „Ekelhaft“

Krämerbrücke in Erfurt: AfD-Aktion sorgt für hitzige Diskussionen – „Ekelhaft“

Krämerbrücke Erfurt afd
Auf der Krämerbrücke in Erfurt gibt es eine neue Dekoration. Für die AfD Grund genug, daraus eine makabere Aktion zu zaubern. Schon macht sich Widerstand breit. Foto: IMAGO / pictureteam (Montage: Thüringen24)

Erfurt. 

Ärger mit der AfD in Erfurt!

Dieser Post der AfD in Erfurt sorgt für hitzige Diskussionen! An der Krämerbrücke hängen seit einigen Tagen Boote als Deko. Für die Mitglieder Grund genug, es zu verunglimpfen.

„Die Stadt Erfurt hat sich entschieden, mit vielen kleinen Schiffchen über der Krämerbrücke die Kaiserliche Marine zu ehren“, schrieb die AfD auf ihrer Facebookseite.

Krämerbrücke Erfurt: AfD startet vermeintliches Gewinnspiel

Hinter diesen Schiffchen steckt allerdings etwas ganz anderes: Es handelt sich um eine Kunst-Installation namens „Boatpeople“ vom Künstler Jürgen Batschneider.

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Als Boatpeople werden Menschen bezeichnet, die über das Wasser aus ihrer Heimat fliehen. Wie die Stadt Erfurt erklärt „verweist sie zugleich darauf, dass die ältesten Handelswege Wasserwege waren und auf ihnen alle Kontinente oder sämtliche Inseln erreicht und schließlich besiedelt wurden.“ Hier liest du mehr zu der Aktion

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Auch die Krämerbrücke in Erfurt war ein Knotenpunkt für Händler aus aller Welt. Doch die AfD sieht darin einen „gelebten, geschichtsbewussten Patriotismus.“

Um es auf die Spitze zu treiben, rief die Partei dazu auf, dass Kinder „ein selbstgemaltes Bild ihres Lieblingsschlachtschiffes“ einsenden sollen. Das soll natürlich auch belohnt werden. Hauptgewinn: eine exklusive Unterrichtsstunde in Geschichte mit Björn Höcke. Er hatte vorher als Lehrer an einem Gymnasium unterrichtet.

Krämerbrücke Erfurt: Haufenweise Kritik

Diese Aktion kommt bei den Facebook-Nutzern gar nicht gut an. Kommentar: „Was ist bei euch nur falsch gelaufen???“. Auch bei Twitter wird hitzig diskutiert:

Weitere Reaktionen:

  • „Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll?!“
  • „Aber gut, dass der Höcke in Hessen nicht mehr unterrichten darf! Mit Geschichte hat’s der nicht sooooo!“
  • „Mit Höcke? Das war doch der Typ, der in Geschichte immer Kreide holen musste.“
  • „Haben AfD-ler eigentlich schon jemals irgendetwas richtig verstanden?!?“
  • „Beste Werbung für Erfurt, den Künstler und die Aktion Boatpeople. Die AfD erzählt zwar, wie eigentlich immer, Unsinn, aber das kennt man ja nicht anders.“

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Auch die Stadt Erfurt meldet sich zu Wort. Unter einem eigenen Post wird sie von Erfurtern gefragt, was sie von der AfD-Aktion hält. Die Stadt reagiert eindeutig: „Man sollte nicht über jedes Stöckchen springen. Verbuchen Sie es einfach unter Satire.“

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Krämerbrücke Erfurt: „Auflösung“ der AfD

Nach ganzen 15 Stunden und über 200 Kommentaren „löst“ die AfD ihr Gewinnspiel dann auf und schreibt noch mehr über den Post: „Habt Ihr vor Wut über unsere Interpretationsfreiheit nicht schlafen können? Dann schenkt euch erstmal einen extra starken Kaffee ein.“

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Die Interpretation der Kunstinstallation sei der „Protest dagegen, dass Erfurt permanent für politische Botschaften aus dem extrem linken Lager missbraucht wird.“

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Die AfD wollte satirisch sein, wie die Partei mitteilt. Na, ob das geglückt ist? Kommentar einer Erfurterin: „Das Einzige, was ihr mal wieder bewiesen habt, ist eure unglaublich primitive Dummheit.“ (ldi)